Ein Fagott »besingt« das Lamm Gottes

Zorneding · Kammermusiker Markus Fromm spielt in der Christophoruskirche

Vom Chor »a cappella!« Zorneding sind Wochenenden in der Bayerischen Musikakademie im Schloß  Altegloffsheim bevorzugter Probenort.	Foto: wg

Vom Chor »a cappella!« Zorneding sind Wochenenden in der Bayerischen Musikakademie im Schloß Altegloffsheim bevorzugter Probenort. Foto: wg

Zorneding · »Untreue« als besondere Form und Teil der musikalischen Weiterentwicklung betreibt der »a cappella!«-Chor Zorneding. So wird der Kammerchor am Samstag, 16. April, um 19 Uhr in der Zornedinger Christophoruskirche mit einem höchst ungewöhnlichen Programm zu hören sein.

Sonst stets ausschließlich vokal und ohne Instrumente, kommt diesmal im »Konzert für Fagott und gemischten a-cappella-Chor« des Norwegers Egil Hovland ein Fagott als »Solo-Stimme« hinzu. Die instrumentale Alleinstellung übernimmt Markus Fromm aus Dießen.

Markus Fromm ist als passionierte Kammermusiker in Vaterstetten einziger Fagott-Lehrer der Musikschulen im Landkreis Ebersberg, für jüngere Schüler auch am Fagottino. In seiner Werkstatt überholt er auch regelmäßig die Instrumente der Münchner Symphoniker, des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks und anderer Orchester.

In dieser 2002 aus der Feder von Egil Hovland entstandenen Komposition übernimmt der Chor, wie die Bezeichnung »Konzert« vermuten lässt, die Rolle des Orchesters – für den Kammerchor ist es eine ungewohnte, aber sehr reizvolle Herausforderung, abwechselnd zu begleiten oder mit dem Soloinstrument im »Wettstreit« zu musizieren. Der erst 2013 verstorbene Norweger hatte in seinem sehr produktiven Leben einen ausgesprochenen Schwerpunkt auf Musik für Blasinstrumente, und er setzt das Fagott in diesem Konzert in vielen Varianten wunderbar melodisch ein: für innige Anrufung (Agnus Dei), erhrfürchtige Verehrung (Qui tollis peccata mundi) und flehentliches Bitten (Miserere nobis). Neben diesem etwa zwanzigminütigen Konzert kommt wieder ein verschiedene Musikstile umspannendes Progamm zur Aufführung – der Bogen reicht von »alter Musik« über Barock und Romantik bis zu moderner Musik des Zeitgenossen Pietro Ferrario.

In einer Motette von Johann Hermann Schein geht es vor allem darum, Sprache und musikalische Stimmung einander anzupassen; das barocke, kraftvolle »Crucifixus« von Antonio Lotti läßt die Passionszeit nachklingen; das romantische »Bleibe, Abend will es werden« von Albert Becker ist absolute Gänsehaut-Musik und sicher zu unrecht eher unbekannt; und im 2006 komponierten »Jubilate« von Ferrario wechseln an Kirchengeläut erinnernde Klangschichtungen mit in Rhythmus und Akkorden »jazzigen« Passagen. Daneben werden noch Werke von Brahms, Nystedt und Rachmaninow aufgeführt. Wer dieses höchst stimmungsvolle, geistlichen Programm mit einer Vielzahl an musikalischen Leckerbissen zur Premiere nicht hören kann, dem bieten sich drei weitere Möglichkeiten.

Das Konzert wird am gleichen Wochenende, am Sonntag, 17. April, um 19.00 Uhr, in der Bad Aiblinger Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt wiederholt. Spätere Aufführungen sind vorgesehen am Samstag, 7. Mai, um 19.00 Uhr in der Münsterkirche Dießen / Ammersee sowie am Samstag, 11. Juni, um 19.00 Uhr, in der St. Aegidius-Kirche Keferloh. Eintrittskarten zu 12.50 Euro (ermäßigt 8 Euro) sind jeweils an der Abendkasse erhältlich. wg

Artikel vom 05.04.2016
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...