Sich neu erfinden

Wie Gemeinden im Kreis ihre Entwicklung planen

Otto Kurz tingelt von Arbeitskreis zu Gemeinderat, von Bürgermeister zu Behördenrunde: Hier präsentiert er einen Plan, wie eine Dorfentwicklung theoretisch aussehen könnte.	Foto: kw

Otto Kurz tingelt von Arbeitskreis zu Gemeinderat, von Bürgermeister zu Behördenrunde: Hier präsentiert er einen Plan, wie eine Dorfentwicklung theoretisch aussehen könnte. Foto: kw

Erding/Kreis Erding · Dorferneuerung oder auch Gemeindeentwicklung ist zu einem echten Zauberwort im Kreis Erding geworden. Hier gibt es vernünftige Planungen und Geld, um das Dorf voran zu bringen, wettbewerbsfähig zu halten, wenn es darum geht, im Konzert der anderen mitzuspielen, nicht abgehängt zu werden von den »Großen« in der Nähe.

Die Themen sind fast überall die gleichen, die Rezepte dagegen können kaum von anderen übernommen werden, weil die Voraussetzungen überall andere sind. Aber der Weg dorthin, der ist immer der gleiche, und man begegnet auch derzeit fast immer den gleichen Gesichtern: Monika Hirl und Fritz Hampel vom Amt für ländliche Entwicklung, dazu der Planer Otto Kurz. Und man trifft sich immer am selben Ort: In Thierhaupten ist das Schulungszentrum, das man weit im Voraus buchen muss, weil sich dort Bürgermeister und Gemeinderäte praktisch aus ganz Oberbayern die Türklinke in die Hand geben: Die Finsinger waren dort im Jahr 2012, die Fraunberger noch viel früher, und vor einigen Jahren kamen die Langenpreisinger. Auch Inning ganz im Osten des Landkreises macht mit. Und alle machen letztlich das gleiche: Einer zuweilen schmerzhaften Ist-Analyse folgt die Festlegung von Schwerpunktthemen, die Suche nach Entwicklungsmöglichkeiten.

Das ist ein langer Prozess. Fraunberg »macht« seit zehn Jahren Dorferneuerung und hier ist schon viel passiert: Der Bereich des Friedhofs in Reichenkirchen gehört hier genau so her wie das neue Rathaus, das derzeit gebaut wird. Finsing beackert die »Klassiker«: Ortsmitte und Begegnungsräume, öffentliche Platzbereiche. Alles soll mehr »Aufenthaltsqualität« bekommen.

Nicht alle haben die Möglichkeit, ganze Gebäude neu zu errichten, die öffentliche Einrichtungen mitten im Ortskern beherbergen. Wörth im Süden des Landkreises konnte Bücherei, Arzt und Dorfladen so unterbringen, Inning hat den Platz dafür schon ausgemacht und gesichert: Genau mitten in Inning, gegenüber der Kirche. Ob auch ein Dorfladen kommen soll, ist noch nicht vereinbart. Das aber ist in Langenpreising im Norden schon sicher: Hier konnte der Arbeitskreis das erforderliche Startkapital tatsächlich zusammenbringen, die Bauarbeiten sind im Gange. Ein Gemeinschaftshaus soll in Langenpreising auch gebaut werden, das ist zumindest das Ziel.

Otto Kurz hat viel Arbeit, denn zum Gesamtpaket seines Beratungskonzepts gehören nicht weniger als zwölf intensive Sitzungen mit den Arbeitskreisen, die überall gebildet werden, wo Dorferneuerung stattfindet. Sie sind das zentrale Element, denn Dorferneuerung soll mit den Bürgern stattfinden, will diese einbinden. In Inning ist dieser Prozess gerade angelaufen, die Langenpreisinger können mit dem Dorfladen bald erste konkrete Erfolge vorweisen.

Interessant ist, dass es auch andere Verfahren gibt. Oberneuching hat einen anderen Zuschusstopf des Freistaates aufgetan: Die Städtebauförderung. Die Gemeinde im Süden des Landkreises will ab April beginnen, die Ortsmitte massiv aufzuwerten. kw

Artikel vom 22.03.2016
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