Barrierefrei ins Wasser

Das Haarer Konradbad besitzt nun einen Badelifter

Auch im Konrad-Hallenbad kommt man jetzt barrierefrei bis ins Wasser. Bürgermeisterin Müller hat veranlasst, dass wie im Jagdfeldbad ein Badelifter eingebaut wird.	Foto: Gemeinde Haar

Auch im Konrad-Hallenbad kommt man jetzt barrierefrei bis ins Wasser. Bürgermeisterin Müller hat veranlasst, dass wie im Jagdfeldbad ein Badelifter eingebaut wird. Foto: Gemeinde Haar

Haar · Im Wasser fühlt man sich leicht und beweglich. Das ist für jeden Menschen eine gute Erfahrung, für Menschen mit Handicap hat ein Schwimmbadbesuch sogar therapeutische Effekte. Doch je nach Einschränkung macht der Einstieg ins Becken manchmal Probleme.

In der Gemeinde Haar gibt es deswegen nun einen mobilen Badelifter, der im Konradbad zur Verfügung steht. »Ich habe immer mal wieder Anrufe oder Mails aus der Bevölkerung bekommen, in denen die Probleme von Menschen mit Behinderung in unseren Bädern thematisiert wurden«, erklärt Gabriele Müller, die nicht nur Bürgermeisterin der Gemeinde Haar, sondern hier auch Behindertenbeauftragte ist. Bei ihrem Bäderchef Dirk Hager lief sie mit ihrer Anfrage nach einer Einstieghilfe offene Türen ein.

Unabhängigkeit mit Mobilem Badelifter

Zusammen mit seinem Mitarbeiter Sante Ciavarella erkundigte sich der Bäder- meister, welche Hilfsmöglichkeiten für Menschen mit Handicap es derzeit auf den Markt gibt. Die Wahl fiel auf einen mobilen Badelifter, der bei Bedarf an den Beckenrand platziert wird. So bringt er nicht nur den Badenden sicher ins Wasser, sondern kann sogar von ihm selbst gesteuert werden – ein großer Vorteil für ein unabhängiges Badevergnügen. Man entschloss sich letztlich gegen einen Festeinbau, weil das relativ schmale Becken damit eingeschränkt würde und eventuell andere Schwimmer davon gestört würden. Kostenpunkt der mobilen Variante: 11.000 Euro. Die Standortwahl für den mobilen Badelifter war relativ schnell getroffen: Dank des neuen Hilfsmittels ist das Konradbad künftig barrierefrei quasi von der Zufahrt bis ins Wasser hinein. »Seit wir die Tiefgarage haben, kommt man wirklich mit dem Rollstuhl geschützt bis ins Bad hinein. Das ist sehr wertvoll, denn gerade wenn man einen Rollstuhl aus dem Auto holen muss, dauert das Aussteigen deutlich länger – und wenn die Witterungsverhältnisse dann nicht passen, dann wird’s schon mal unangenehm«, berichtet Gabriele Müller, selbst Mutter eines Sohnes mit Handicap, aus Erfahrung. Auch das Jagdfeldbad ist barrierefrei, genau wie das Freibad, in dem bereits eine Liftermöglichkeit vorhanden ist – doch die Zugangsmöglichkeit durch die Tiefgarage ist der Bonus für das Konradbad.

Lifter auch für ältere Bürger

»Wir beobachten, dass sich nicht selten auch ältere Menschen gerade mit den Ausstiegsleitern schwer tun. Die können selbstverständlich unseren Lifter auch benutzen«, erklärt Dirk Hager. Einfach an das Personal wenden, lautet die Devise. Hier finde man ohnehin immer eine Lösung für mögliche Probleme, betonen Hager und Ciavarella.

Artikel vom 18.03.2016
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