Alle Jahre wieder

München · Tierschutzverein München rät zur Frühjahrsimpfung

München · Man kann sein Haustier gegen eine Reihe von Krankheiten impfen lassen. Doch genau wie in der Humanmedizin stellt sich auch in der Tiermedizin immer wieder die Frage nach der Notwendigkeit, nach dem Sinn und nach eventuellen Nebenwirkungen.

Der Tierschutzverein München möchte Tierbesitzer sachlich informieren und mit weit verbreiteten Meinungen aufräumen, die nicht immer mit dem medizinischen Wissen übereinstimmen. Judith Brettmeister, Sprecherin des Tierschutzvereins, warnt gleich zu Beginn: »Die Krankheiten, gegen die normalerweise geimpft wird, können alle tödlich enden. Dies trifft besonders bei jungen oder sehr alten Tieren zu, die durch andere Krankheiten oder Parasitenbefall geschwächt sind.« Bei den meisten Erregern handle es sich zudem um Viren, welche nach wie vor nicht so erfolgreich bekämpft werden könnten wie bakterielle Erkrankungen durch die Verwendung von Antibiotika. »Daher ist es sinnvoll, sein Tier in die Lage zu versetzen, mit bestimmten Krankheitserregern fertig zu werden, ohne erst richtig an ihnen zu erkranken.« »Bei fast allen Impfungen muss der Impfschutz in Form einer sogenannten Grundimmunisierung aufgebaut werden«, erklärt Brettmeister. »Diese erfolgt durch zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen und kann in der Regel ab dem Alter von acht Wochen durchgeführt werden.« Eine Ausnahme bei Hunden und Katzen bilde die Tollwut, deren Grundimmunisierung mit einer einmaligen Impfung durgeführt werde.

Auffrischungsimpfungen empfiehlt die Tierschützerin jährlich in Form einer Mischimpfung. »Die jährliche Wiederauffrischung ist erforderlich, da die Fähigkeit, Antikörper zu bilden, mit der Zeit nachlässt und der Körper wieder an diese Fähigkeit erinnert werden muss. Zwar ist eine Auffrischung nicht bei allen Erregern schon nach zwölf Monaten erforderlich, aber im täglichen Umgang hat es sich erwiesen, dass der Jahresabstand sinnvoll ist: Er schafft einen klaren Rhythmus, wodurch es einfacher ist, das Impfungsschema zu standardisieren.« Generell gelte, dass eventuelle Auslandsaufenthalte und die jeweiligen Einreisevorschriften für Tiere bei der Auffrischungsimpfung berücksichtigt werden sollten. »Folglich empfehlen wir, das individuelle Impfschema mit dem Tierarzt des Vertrauens abzustimmen, da der Impfrhythmus auch vom Impfstoff abhängig ist, der je nach Hersteller variieren kann.« Doch auch wenn die Auffrischung erst nach längerer Zeit wieder fällig sei, empfehle es sich, mit dem Schützling einmal im Jahr den Tierarzt für einen Gesundheitscheck aufzusuchen.

Vorbereitung ist alles

Jeder Impfung sollte eine klinische Untersuchung vorausgehen, denn »grundsätzlich dürfen nur gesunde Tiere geimpft werden«, mahnt Judith Brettmeister. »Im Rahmen dieser Untersuchung wird auch nach Behandlungen gegen Würmer und Flöhe gefragt, da auch Parasiten ein Tier schwächen, damit den Impferfolg in Frage stellen und die Möglichkeit von Nebenwirkungen erhöhen können.« Bei chronischen Erkrankungen oder zehrenden Krankheiten wie beispielsweise Tumoren sollte stets mit dem Tierarzt Rücksprache gehalten und gemeinsam Nutzen und Risiko von Impfungen sorgfältig abgewägt werden. Aber welche Impfungen gibt es überhaupt? Die Tierschützerin fasst knapp zusammen: »Hunde können gegen Staupe, Hepatitis contagiosa canis (HCC), Parvovirose, Leptospirose, Zwingerhusten, Tollwut, Borreliose und Canines Herpesvirus geimpft werden. Impfungen bei Katzen gibt es gegen Katzenschnupfen, Katzenseuche, Tollwut und Leukose. Bei Kaninchen empfiehlt sich die jährliche Impfung gegen Myxomatose und RHD, auch bekannt als Chinaseuche. Bei weiteren Fragen rund ums Impfen sollte der Tierarzt des Vertrauens zu Rate gezogen werden, aber auch unsere Tierpfleger helfen unter der Tel. (0 89) 92 10 00 88 oder (0 89) 92 10 00 64 gerne weiter.«

red

Artikel vom 16.03.2016
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