Eine Frau für König Otto

Ottobrunn · Neuwahl beim Otto-König-von-Griechenland-Museum

Ein Mann geht, eine Frau kommt, ein Bürgermeister freut sich über das Otto-Museum: Thomas Loderer, Professor Theodor Nikolaou, Andrea Seeböck und Dieter Wax ( v. l.)	Foto: Seeböck

Ein Mann geht, eine Frau kommt, ein Bürgermeister freut sich über das Otto-Museum: Thomas Loderer, Professor Theodor Nikolaou, Andrea Seeböck und Dieter Wax ( v. l.) Foto: Seeböck

Ottobrunn · Nur keine Aufregung! König Otto von Griechenland, Ottobrunns Namenspatron, hätte natürlich nie und nimmer seine geliebte Gemahlin Amalie mit einer anderen vertauscht. Aber das ist eine Tatsache: Beim Vorstand des Otto-König-von-Griechenlands Museum hat jetzt (auch) eine Frau das Sagen.

Bei der Jahresversammlung des Museumsförderkreises wurde Andrea Seeböck einstimmig zur 2. Vorsitzenden gewählt. Professor Dr. Dr. Theodor Nikolaou, der dieses Amt 21 Jahre lang mit großem Erfolg inne gehabt hatte musste aus Gesundheitsgründen auf eine neue Kandidatur verzichten, was allgemein bedauert wurde. Von Stund an wird der Förderkreis also nicht mehr von einer Koalition Bayer-Grieche-Bayer gelenkt, sondern vom Team Mann-Frau-Mann. Die beiden anderen Vorstandsmitglieder Dietrich Wax und Dr.Herbert Speckner wurden nämlich bei den Neuwahlen in der griechischen Taverne Nefeli ebenso einstimmig wiedergewählt wie die Revisoren Walter Deubzer und Heinrich Kann Dass das Vizeamt bei Frau Seeböck in guten Händen ruht, geht schon daraus hervor, dass sie als Mitglied im Ottobrunner Gemeinderat bestens mit den Aufgaben und Zielen des Museums vertraut ist und als Partnerschaftsreferentin gute Beziehungen zu Ottobrunns Partnerstadt Nauplia aufgebaut hat.

Schätze aus der guten alten Zeit…

Museumsleiter Professor Dr. Murken und der 1. Vorsitzende Dietrich Wax konnten in ihren Rechenschaftsberichten auf zahlreiche Errungenschaften und Erfolge im vergangenen Jahre hinweisen. Von den fast 1000 Besuchern des Museums haben sich die meisten mit begeisternden Kommentaren ins Gästebuch eingetragen, darunter renommierte Kenner der Materie. Auch konnte das Museum wieder wertvolle Exponate erwerben. Das neueste ist eine kostbare Kamee mit dem Bildnis König Ottos aus dem Besitz von Ottos sagenumwobenem Ministerpräsidenten Ioannes Kolettis. Das originellste jedoch ein silberner Becher in Hundeform, den König Otto dereinst einem mit ihm befreundeten englischen Diplomaten geschenkt hatte, dessen Nachkomme Andrew Graham Bonar, ebenfalls ein Diplomat, es nach 150 Jahren jetzt dem Museum zurück geschenkt hat.

Auf der Festversammlung zum 200. Geburtstag Ottos konnten zwei druckfrische Bücher vorgestellt werden, welche die griechisch-bayerische Geschichte in ganz neuem Licht erscheinen lassen. Und schließlich führten zwei von Thilde Schmitz bestens organisierte Exkursionen den Förderkreis nach Salzburg, wo er anlässlich von Ottos Geburtstag an dessen Geburtsort im Schloss Mirabell Blumen niederlegte. Eine zweite Reise ging nach Oldenburg, wo Ottos eingangs erwähnte Gemahlin Amalie als Herzogin geboren worden war sowie nach Rastede, wo sie schon als Kind von Papa und Opa im Schlosspark das Gärtnerhandwerk von der Pike auf erlernt hatte. Dies ermöglichte s ihr später als Königin von Griechenland in Athen den herrlichen Schlossgarten zu gestalten, der noch heute zur ersten Reihe der europäischen Kulturgüter zählt. Abschließend gab Bürgermeister Thomas Loderer, der den Wahlausschuss geleitet hatte, noch erfreuliche Ausblicke in die Zukunft. So wird jetzt der gesamte Archivbestand hochmodern digital archiviert, auch wird im Museum alsbald nach langer Bauzeit das Beleuchtungssystem auf den neuesten Stand der Technik gebracht, sodass das König-Otto-Museum buchstäblich in neuem Glanz erstrahlen kann.

Speckner

Artikel vom 12.03.2016
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