Maria Reinelt feiert 80. Geburtstag

Ottobrunn · Ein Kämpferleben

Maria Reinelt.	Foto: privat

Maria Reinelt. Foto: privat

Ottobrunn · Geboren wurde Maria Reinelt am 4. Februar 1936 in Oschersleben, einer Kreisstadt in der Magdeburger Börde, nicht weit entfernt von der späteren deutsch-deutschen Grenze.

Den Krieg und die deutsche Teilung erlebte sie sehr bewusst mit. 1950 begann ihre Ausbildung zur Industriekauffrau (mit Zwangsmitgliedschaft in FDGB, FDJ und der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft), ihr Engagement in der kirchlichen Jugendarbeit und 1956 ihr freiwilliger Eintritt in die CDU. Seit 1951 eine Schwester geflohen war, lebte Maria nicht nur in einem geteilten Staat, sondern auch in einer getrennten Familie.

Aufgrund persönlicher Erfahrungen gehörte auch sie zu denen, die Ende 1960, also kurz vor dem Mauerbau, über Berlin flüchteten; zunächst nach Braunschweig, wo sie heiratete. 1965 zog sie mit ihrem Mann nach Ottobrunn, da er sich nach dem Studium für die Firma Bölkow entschieden hatte. Ihre Begeisterung für die erst zehn Jahre zuvor selbständig gewordene Gemeinde hielt sich in Grenzen, zumal sie wegen des Umzugs einen sehr interessanten Arbeitsplatz in Braunschweig hatte aufgeben müssen. Nach der Geburt der Kinder und ihrem Wiedereinstieg in den Beruf begann sie, sich im Ort politisch zu engagieren.

Vorsitzende der Frauenunion

So wurde sie 1986 erste Ortsvorsitzende der neu gegründeten CSU-Frauenunion – ein Amt, das sie bis 2001 ausübte. Wichtig war ihr die Vereinbarkeit von Familie und Beruf: schon 1987 beantragte sie die Legalisierung der Familienarbeit, d.h. die steuerliche Anerkennung von Lohn und Lohnnebenkosten. In ihrem ersten Antrag als Mitglied des Gemeinderates, dem sie von 1990 bis 2008 angehörte, ging es ihr um die Mittagsbetreuung an Schulen, damit die Mütter in Teilzeit erwerbstätig sein können. Mit Vehemenz plädierte sie beim Ausbau der Rosenheimer Landstraße für Querungsinseln. Wichtig waren ihr als Verkehrsreferentin vor allem bessere Busverbindungen, u.a. auch die Mitbenutzung des DASA-Schnellbusses. Auch setzte sich Reinelt für ausreichende Haushaltsmittel für die Sanierung der Gemeindestraßen und des Wasserleitungsnetzes ein. Ihrer Hartnäckigkeit ist beispielsweise die Errichtung der Toilette am S-Bahnhof zu verdanken, da sich die Gemeinden Ottobrunn und Hohenbrunn gegenüber der DB für deren Unterhalt verpflichteten.

Um ihren Anliegen Nachdruck zu verleihen, schrieb die Politikerin zahlreiche Leserbriefe zu aktuellen Themen. Ihrer Initiative ist auch der würdig gestaltete Verabschiedungsraum im Parkfriedhof zu verdanken.

Aktiv als Hospizbegleiterin

Wieder ein neuer Lebensabschnitt begann 2001 mit dem plötzlichen Tod ihres Mannes Georg. Im Hospizkreis Ottobrunn machte sie eine Ausbildung. Seitdem ist sie als ehrenamtliche Hospizbegleiterin aktiv.

Ihre Tochter lebt mit Familie in München, der Sohn mit Familie in Berlin, so dass Maria Reinelt auch da und dort die Freuden als Großmutter genießen kann. Eva-Maria Stiebler

Artikel vom 24.02.2016
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