Von der Muse geküsst

Umfangreiches Kulturprogramm lockt nach Oberhaching

Ein anspruchsvolles Programm erwartet die Besucher in Oberhaching, hier der »Bairisch Diatonische Jodelwahnsinn«, der am 2. Juni gezeigt wird.	Foto: VA

Ein anspruchsvolles Programm erwartet die Besucher in Oberhaching, hier der »Bairisch Diatonische Jodelwahnsinn«, der am 2. Juni gezeigt wird. Foto: VA

Oberhaching · Am Donnerstag, 25. Februar, um 17 Uhr beginnt der Kartenvorverkauf für das brandneue Oberhachinger Kulturprogramm. »Wir haben wieder jede Menge Kultur im Angebot«, freut sich der Leiter des Kulturamtes, Volker Böhm. 23 Veranstaltungen für Erwachsene, drei Ausstellungen und sieben Programmpunkte für Kinder stehen zur Auswahl.

Gerade im Bereich des Kabaretts heißt es schnell sein beim Kartenvorverkauf, denn hier sind in der Regel die Karten zuerst vergriffen. Hier hat Volker Böhm auch einen echten Geheimtipp parat: Stefan Waghubinger präsentiert am 29. April sein Programm: »Außergewöhnliche Belastungen«. Stefan Waghubinger ist Österreicher, lebt aber seit 30 Jahren in Deutschland. Deshalb betreibt er österreichisches Jammern und Nörgeln über »Außergewöhnliche Belastungen« mit deutscher Gründlichkeit. Eigentlich sollte er ein neues Kabarettprogramm schreiben, aber er muss erst noch seine Steuererklärung fertig machen. Also macht er sie auf der Bühne. Los geht es um 20 Uhr (Eintritt 18 Euro, erm. 13,50 Euro).

Eine Oberhachinger Spezialität ist auch das Oberhachinger Classic Jazz Festival (23./24. April). Auch für die elfte Auflage hat Festivalleiter Bernd Lhotzky eine exquisite Schar von Musikern eingeladen. Ganz besonders freut er sich in diesem Jahr auf Harry Allen: »Der Star-Saxophonist führt neben Scott Hamilton weltweit die Elite der swingenden Tenöre an.« Am ersten Festivalabend spielt Harry Allen gemeinsam mit dem New Yorker Ausnahmebassisten Joel Forbes und dem australischen Gitarristen David Blenkhorn im Rebecca Kilgore Quartet. Das Harry Allen Quintet – ebenfalls brillant besetzt mit Colin Dawson (Trompete), Chris Hopkins (Klavier), David Blenkhorn und Joel Forbes – bestreitet dann den zweiten Teil des Abends. Eröffnet wird das Festival mit »Dancing«: So der Titel des neuen Albums der Echoes Of Swing, ein Glanzstück in bester Swingtradition, das Kopf, Bauch und Beine zugleich anspricht mit seiner Mischung aus Fantasie, Humor, Raffinesse, Innovation und guter Laune.

Ebenfalls ein musikalischer Leckerbissen ist der Auftritt von Quadro Nuevo (17. März). Sie geben auf ihrem bejubelten neuen Album »Tango!« eine europäische Antwort auf den argentinischen Tango. Tango gibt es auch bei »Trio Macchiato« (5. Juni) aus Hamburg zu hören – und noch viel mehr: Die Musiker, die über Erfahrungen an den Konservatorien und auf den Bühnen von Moskau, St. Petersburg, London, Paris, New York, Amsterdam, Frankfurt und Hamburg verfügen, laden ein zu einer temperamentvollen musikalischen Reise mit dem »Orient Express«: mit Musette-Walzern und Gypsy-Nummern, mit Wienerlied und Balkan-Weisen sowie mit Hochzeitstänzen vom Schwarzen Meer und Filmmusik.

Das Oberhachinger Kulturamt kann aber auch ganz anders: Temperamentvolle Volksmusik mit Steirischer Harmonika, Tenorhorn und Gesang ist das Markenzeichen der Ruaßkuchlmusi (9. Juni). Frisch, fröhlich und unverkrampft spielen und singen Ingrid Harrer Hoffmann und Dominik Harrer Traditionelles aus Bayern, Österreich und Böhmen sowie freche Eigenkompositionen, in denen sie mit viel Humor das Tagesgeschehen ebenso wie die bayerische Sprache und Lebensart aufs Korn nehmen.

Aber auch Klassikfreunde kommen in Oberhaching auf ihre Kosten. Beim Frühlingskonzert präsentiert das Kammerorchester Oberhaching unter anderem zwei junge Solistinnen: Die 13-jährige Sophia Jellema spielt bei Haydns Cellokonzert Nr. 1 den Solopart, die Sopranistin Romina Ecker singt zwei Orchesterarien. Im Juli ist dann wieder Opernsaison in Ödenpullach angesagt: Unter der Regie von Ricarda Geary und der musikalischen Leitung von Gerold Huber bringt das Oberhachinger Großensemble aus Kammerorchester und Kammerchor Oberhaching und dem Chor des Gymnasiums Mozarts »Entführung aus dem Serail« auf die Bühne der Maschinenhalle (8./9./12./15./16. & 17. Juli).

Volker Böhm freut sich auch auf die beiden Oberhachinger »Wunderkinder« am Klavier, sie sind weiterhin auf Erfolgskurs: Vincent und Sophie Neeb (12. Mai) erhielten 2015 den WDR Klassikpreis der Stadt Münster. Solo und im Duo spielen sie Werke von Mozart, Liszt, Schumann, Chopin, Brahms und Ravel.

Besonders beliebt bei den Oberhachingern ist Kabarett. Mit »Wilde Zeiten« (11. März) präsentiert Stephan Zinner sein neues Programm. Zinner beschreibt seine alltäglichen Erlebnisse, lügt nur sehr, sehr wenig und bewegt seinen Körper zu lockeren Beats. Politisch korrektes Schmunzeln ist seine Sache definitiv nicht, stattdessen geht es herzhaft deftig und herrlich komisch zur Sache.

»Die Zeit ist reif«: Der Bairisch Diatonische Jodelwahnsinn (2. Juni) legt wieder los – in alter Stärke, mit frischer Besetzung. Im besten Sinne gereift die Herren Otto Göttler und Josef Brustmann, neu an der Geige Petra Amasreiter. Geblieben ist das Konzept: Die drei wandeln auf dem Pfad der anarchischen Volksmusik, vom Landler bis zum Rap, politisch, frech und aufmüpfig – bis die Haferlschua rauchen.

Und die Texte sind so subversiv, wie man das vom Jodelwahnsinn erwarten kann. Karten für diese ausgewählten Veranstaltungen, aber auch für alle anderen, gibt es ab 25. Februar, 17 Uhr – online unter www.oberhaching.de sowie in Oberhaching in der Bibliothek, im Bürgerbüro und bei der Buchhandlung Kempter, außerdem bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen.

Natürlich wurde beim Oberhachinger Kulturamt auch wieder an die kleinen Kunstfreunde gedacht. Die Kinder- und Jugendtheaterveranstalter Bayern e.V., zu denen auch Oberhaching gehört, präsentieren alle zwei Jahre besonders gelungene Produktionen bei einem dezentralen Festival. In Oberhaching sind diesmal zwei prämierte Stücke zu sehen: Mittwoch, 2. März, um 15.30 Uhr im Bibliothekssaal. Das marotte Figurentheater zeigt das Stück: »Jumbo und Winz« nach dem Bilderbuch von Éric Battut für alle Kinder ab drei Jahren. Jumbo und Winz sind beste Freunde. Und das, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Der eine ist jumbo-groß, der andere winzig klein. Und jeder von beiden wäre gern ein bisschen wie der andere. Eines Tages klettern sie über eine Mauer in ein geheimnisvolles Land, und nichts ist mehr, wie es einmal war... Dauer: ca. 45 Min. Der Eintritt kostet für Kinder 4 Euro, für Erwachsene 5 Euro.

Vorverkauf: www.oberhaching.de Bibliothek, Rathaus, Buchhandlung Kempter.

Eine Woche später, am Samstag, 12. März, wird um 16 Uhr im Bibliothekssaal das Stück »Das Lied der Grille – Fideln oder Vorsorgen« für alle ab fünf Jahren gezeigt. Die Sonne scheint, die Wiese blüht. Alles könnte so schön sein, wäre da nicht diese endlose Plackerei: Sammeln, sammeln, sammeln, damit die Speisekammer voll wird. Doch dann klingt eine Melodie über die Wiese, und allen wird es ganz leicht und heiter zu Mute. Die Grille spielt mit ihrer Fidel auf, und die Wiesenbewohner freuen sich. Und die Grille hat nichts gesammelt… Dauer: ca. 50 Minuten.

Wer das ganze Programm kennenlernen möchte, findet es unter www.oberhaching.de hw

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Artikel vom 24.02.2016
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