»Made in Ismaning«

Ismaning · Geschichten von großen und kleinen Unternehmen

Ismaning · Bonbons und Fliesen, Elektronik und Software – Ismaninger Unternehmen wussten stets, was sich verkaufen lässt.

Als die Papierfabrik 1859 nach Ismaning kam, kündete sie vom Aufbruch in eine neue Zeit. Sie war das erste Unternehmen im Dorf, das ausdrücklich für einen überregionalen Bedarf produzierte. Seither entwickelte sich Ismaning langsam, aber stetig zu einem der gefragtesten Gewerbestandorte in der Umgebung Münchens. Aktuell stehen den fast 17.000 Einwohnern Ismanings mehr als 14.000 Arbeitsplätze in rund 2.000 Unternehmen gegenüber.

Die überregionale Bedeutung des Dorfs hatte zunächst mit der Lieferung landwirtschaftlicher Produkten wie Torf oder Milch in die Landeshauptstadt München begonnen. Zu Zeiten des Wirtschaftswunders suchten produzierende Unternehmen vor den Toren Münchens günstige Baugrundstücke. Dazu zählten beispielsweise Steinheil-Lear-Siegler oder der Max Hueber Verlag.

Seit dem Bau des Flughafens im Erdinger Moos kommen verstärkt internationale Unternehmen, die sich in dörflicher Atmosphäre zwischen Airport und Stadt wohlfühlen. Viele davon sind aus der Elektronik- und der Medienbranche.

Ausstellung im Schlossmuseum

Eine Ismaninger Besonderheit ist das Unternehmen Agrob. Es war in den Vierzigerjahren aus der traditionsreichen Münchner Aktienziegelei entstanden. In Ismaning produzierte man bis 1990 Wand- und Bodenfliesen von hoher Qualität. Heute ist die Agrob ein Gewerbestandort, der von Medienunternehmen genutzt wird. Mehr als 2.000 Menschen produzieren in historischen und modernen Gebäuden Unterhaltung, TV-Sendungen, Radioprogramme und Zeitschriften.

In den vergangenen Jahren wurde die Entwicklung des Ismaninger Gewerbes systematisch erforscht. Am Beispiel kleiner und großer Unternehmen zeigt nun eine Ausstellung, wie sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts der Wandel Ismanings vom Handwerker- und Mühlendorf zum international gefragten Unternehmensstandort vollzog.

»Made in Ismaning« Geschichten von großen und kleinen Unternehmen ist zu sehen bis 26. Juni im Schlossmuseum an der Schloßstraße 2.

Zur Ausstellung erscheint das gleichnamige Buch von Anita Kuisle. Auf 216 Seiten wird die gewerbliche Entwicklung Ismanings anhand einer Vielzahl von Dokumenten, Fotos und Zeitzeugenberichten anschaulich aufbereitet. Es kostet 29,50 Euro.

Artikel vom 25.02.2016
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