Ein Blick in den Giftschrank der IT

Tobias Schrödel zu Besuch am Gymnasium Kirchheim

Deutschlands erster »IT-Comedian« Tobias Schrödel sprach über die Irrungen und Wirrungen des World Wide Webs.	Foto: Elternbeirat Gymnasium Kirchheim

Deutschlands erster »IT-Comedian« Tobias Schrödel sprach über die Irrungen und Wirrungen des World Wide Webs. Foto: Elternbeirat Gymnasium Kirchheim

Kirchheim · Auf äußerst amüsante, kurzweilige und humorvolle Art erläuterte am 16. Februar Tobias Schrödel, »Deutschlands erster IT-Comedian«, vor etwa 600 Besuchern in der Aula des Gymnasiums Kirchheim die Gefahren von Facebook und Co.

Gleich zu Beginn zeigte er, wie schnell sich kurze Passwörter, die nur aus Buchstaben bestehen, knacken lassen. Und spätestens als er sich von Sakko und Schlips befreite und Chips zum Knabbern an das Auditorium verschenkte, sah jeder einen waschechten Hacker vor sich. Zügig ging es weiter über »Risiken«, welche sich aus der Datensammelwut von Facebook und Co ergeben, zu Gefahren aus Viren, die sich auf gefundenen USB-Sticks befinden können.

Hätten Sie gedacht, dass sich USB-Sticks als Tastatur ausgeben und damit auch den besten Virenscanner austricksen können. Zwischendurch schob er einen Ausflug zu Meta-Daten ein. Neben den Daten, die heutzutage zu jedem mit einem Smartphone aufgenommen Foto abgespeichert werden, zeigte Tobias Schrödel auch, dass auf jeder mit einem Farblaserdrucker gedruckten Seite in mikroskopisch kleiner Formatierung Uhrzeit, Datum und Seriennummer des Druckers verschlüsselt aufgedruckt sind.

Eine wichtige Info für alle, die mal vorhaben Falschgeld zu drucken. Wie praktisch USB-Sticks sind, die sich als Tastatur ausgeben können, zeigte er in dem er mit eben diesem ein Android-Smartphone mit vierstelliger PIN in nur 30 Sekunden knackte. Unabhängig von der PIN ließe sich damit jedes Smartphone in nur 22 Stunden knacken. Haben Sie schon mal darüber nachgedacht ihr Telefon mit einem längeren Code zu sichern? Uuups, spätestens hier hatte er einige erwischt! Wer jetzt dachte – ich habe mein Smartphone mit einem Wisch-Code gesichert, wurde ebenfalls enttäuscht. Wie wichtig so etwas wirklich mal sein kann, veranschaulichte er anschließend mit zwei Mobiltelefonen. Oder hätten Sie gedacht, dass mit speziellen Hacker-Kenntnissen ausgestattet, aus jedem unbeobachtetem und ungesichertem Telefon innerhalb von 5 Minuten eine kaum entdeckbare fernsteuerbare Wanze via Handymikrofon inkl. Kamera werden kann. Unheimliche Vorstellung, dass das eigene Handy einen ausspäht.

Sensibilisiert und amüsiert verlassen 600 Besucher die Aula des Gymnasiums. Wie viele Besucher wohl anschließend direkt ihre Passwörter optimiert und verlängert haben?

Artikel vom 23.02.2016
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