»Vielfalt entfalten«

Landkreis · Das Frühjahrs-Sommer-Programm des KBW Ebersberg

Jutta Sirotek und Claudia Pfrang (v. li.) bei der Vorstellung des neuen KBW-Programms. Foto: kbw

Jutta Sirotek und Claudia Pfrang (v. li.) bei der Vorstellung des neuen KBW-Programms. Foto: kbw

Landkreis · Die gesellschaftlichen Entwicklungen im Blickpunkt zu haben und einen wirksamen und hilfreichen Dialog zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppierungen zu fördern sind seit Jahren wichtige Anliegen des Kreisbildungswerks Ebersberg. Mit dem neuen Frühjahr- und Sommer-Programm, das seit wenigen Tagen in allen Büchereien, Pfarreien und Rathäusern im Landkreis ausliegt, will die katholische Erwachsenen- und Familienbildungseinrichtung diesen wichtigen Dialog ausbauen und verstärken.

Jutta Sirotek, Vorsitzende des KBWs, unterstreicht im Rahmen der Programmvorstellung, dass nur ein Dialog, der die Vielfalt der verschiedenen Meinungen zu- und auch stehen lasse, konstruktiv und segensreich sein könne und zitiert den österreichisch-britischen Philosophen Karl Popper: »Der Wert eines Dialoges hängt vor allem von der Vielfalt der konkurrierenden Meinungen ab«. Claudia Pfrang, Geschäftsführerin des Kreisbildungswerks, stellt bei der Programmvorstellung heraus, dass eine vielfältige Gesellschaft nur dann gedeihen könne, »wenn man das Andersartige des Anderen auch akzeptiert und möglicherweise sogar als bereichernd empfindet« und verweist auf die zahlreichen Veranstaltungen zum interkulturellen und interreligiösen Dialog.

Als Einrichtung, die sich auch im Asylbereich engagiere, so Claudia Pfrang, »erfahren wir immer wieder, wie unabdingbar ernsthafter Dialog auf Augenhöhe für das Zusammenfinden unserer Gesellschaft ist«. Ihr sei es wichtig, so die Geschäftsführerin weiter, »mit allen Angeboten, den Raum für Dialog und Bildung in einem ganz umfassenden Sinn zu ermöglichen«.

So wird im Rahmen einer interreligiösen Veranstaltung am 24. Februar im Baldhamer Pfarrzentrum der Jesuiten­pater Sebastian Painadath, er ist Leiter eines christlichen Ashrams im südindischen Kerala, seinen ganz besonderen Weg zwischen Christentum, Islam und Hinduismus vorstellen. Durch die Begegnung mit den Gläubigen anderer Religionen vertiefe sich, so der Jesuit, der eigene Glaube. »Der Christ der Zukunft wird durch Begegnung mit Andersgläubigen zum wahren Christentum kommen.«

Wenige Tage später erzählt Buchautor Zekarias Kebraeb im Ebersberger Alten Kino über seinen Weg in die Freiheit, die er in seinem Heimatland Eritrea vergeblich suchte. Aus seinen vierjährigen Fluchterfahrungen entstand das Buch »Hoffnung im Herzen – Freiheit im Sinn«, aus dem er am 1. März lesen wird. Im Juni bietet das Kreisbildungswerk mit dem Theologen und Fachbereichsleiter »Dialog der Religionen« im Erzbischöflichen Ordinariat, Andreas Renz, unter dem Titel »Crashkurs Islam« eine Fortbildung für Haupt- und Ehrenamtliche in der Asylarbeit an. Hier erfahren die Teilnehmer einiges über die Entstehungsgeschichte und die Entwicklungen des Islam und lernen dessen verschiedene Erscheinungsformen kennen. Ziel des eintägigen Crashkurses ist es, zur besseren Verständigung zwischen Christen und Muslimen beizutragen. Aber nicht nur den Dialog zwischen Religionen will das Kreisbildungswerk fördern, sondern auch den Dialog zwischen Eltern.

In dem neuen Projekt »Elterntalk – Eltern ins Gespräch bringen«, soll in Form von Gesprächsrunden Herausforderungen in der Erziehung erörtert werden. Das Neue an diesem Projekt ist, dass sich nicht die Eltern auf den Weg zu einer Abendveranstaltung machen müssen, sondern, dass die Elterntalk-Moderatorin zu ihnen nach Hause kommt, um im Rahmen einer geselligen Runde von vier bis sechs Gästen bestimmte Erziehungsthemen zu besprechen. Eine Gesprächsrunde dauert in der Regel zwei Stunden. Für die Gastgeber und die Teilnehmer entstehen dabei keine Kosten. Anfang April starten in der Geschäftsstelle des Kreisbildungswerks die ersten Qualifizierungen zur Elterntalk-Moderatorin. Nähere Informationen gibt es bei der Elterntalk-Regionalbeauftragten, Sandra Lößl, beim KBW. Eine Erfolgsmeldung kann die Familienbildungseinrichtung ebenfalls mitteilen: Der Baby / Eltern-Besuchsdienst »Hallo kleiner Ebersberger«, der bislang in Ebersberg, Grafing und Vaterstetten angeboten wurde, wird ab dem Frühjahr auch in den Gemeinden Aßling, Baiern, Kirchseeon, Moosach, Oberpframmern, Steinhöring, Pliening und Zorneding zur Verfügung stehen. In Kooperation mit den Kommunen und der Koordinierungsstelle »Frühe Hilfen« des Landratsamts Ebersberg beraten qualifizierte und ausgebildete »Babybesucherinnen« Eltern mit Kindern in den ersten Lebensjahren. Weitere Infos gibts unter www.kbw-ebersberg.de im Internet.

Artikel vom 19.02.2016
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