Vom »Blaulicht« zum Schreibtisch

Führungswechsel beim Rettungsdienst des Bayerisches Roten Kreuzes

Martha Stark ist bereits seit 1994 beim Bayerischen Roten Kreuz engagiert.	Foto: BRK

Martha Stark ist bereits seit 1994 beim Bayerischen Roten Kreuz engagiert. Foto: BRK

Ebersberg · Gerhard Müller, langjähriger Leiter des Rettungsdienst ging zum Ablauf des Jahres 2015, nach fast 30 Jahren, in seinen wohlverdienten Ruhestand, seine Nachfolgerin ist Martha Stark. Aus Interesse wurde ihre Berufung.

Schon als junges Mädchen träumte Martha Stark davon, Krankenschwester zu werden und anderen Menschen zu helfen. Als die Entscheidung für eine Ausbildung unmittelbar bevorstand, entschied sie sich dann doch spontan erst einmal für den Beruf der Friseurin. Eine Krankenschwesterausbildung wäre damals nur in München möglich gewesen und die lange Fahrzeit in die »große Stadt« schreckte sie ab. 1988 legte sie in ihrem Friseurhandwerk die Meisterprüfung ab und übernahm im Anschluss ihr eigenes Geschäft in Eglharting. Wieder eine spontan getroffene Entscheidung: 1994 begann sie sich ehrenamtlich beim Bayerischen Roten Kreuz zu engagieren. Vier Jahre später wechselte sie von ihrer Selbstständigkeit aus dem eigenen Friseursalon in die hauptamtliche Anstellung im Rettungsdienst. Bereits nach einem halben Jahr wurde Ihr die Wachleitung der Rettungswache Ebersberg übertragen. Zugleich als Vertretung des Rettungsdienstleiter Herrn Müller durfte sie bereits in all den Jahren an dessen Seite eine hohe Verantwortung für diesen Bereich übernehmen. Sie war federführend an der Einführung der Frühdefibrillation im Rettungsdienst sowie in der Breitenausbildung beteiligt. In dieser Zeit bildete Sie sich weiter und erhielt nach erfolgreichem Abschluss im Jahr 2003 die Qualifikation Rettungsassistentin.

Jetzt ist Martha Stark für 37 hauptamtliche und ca. 60 nebenamtliche »Rettungsdienstler« zuständig, hält die Verbindung zu den insgesamt 850 ehrenamtlichen im Kreisverband, muss Ausgaben und Kosten im Blick behalten, das Netzwerk aus übergeordneten Dienststellen, der Rettungsleitstelle, den benachbarten Kreisverbänden, den Notärzten den Krankenhäusern, den Arztpraxen sowie anderen Behörden und (Hilfs) Organisationen wie Polizei, THW und Feuerwehr möglichst eng knüpfen. Martha Stark ist sich der großen Fußstapfen bewusst, in die sie nach Gerhard Müller tritt: »Er hatte extrem hohe Anforderungen an den Standard, den wir bieten wollen. Das will ich so weiterführen. Auch für Neuerungen in der Ausbildungsqualität, –aktualität sowie der technischen Ausrüstung werde ich immer ein offenes Ohr haben.« Eine große Maßnahme, die sie gerade beschäftigt ist die Weiterqualifizierung der Rettungsassistenten zum neugeschaffenen Berufsbild Notfallsanitäter. Den Tausch von Helm und Einsatzfahrzeug mit Schreibtischstuhl und Computer bereut sie nicht. Hat sie doch als Leiterin Rettungsdienst viele Möglichkeiten, den Rettungsdienst zu gestalten und vorwärtszubringen, »aber das Blaulicht fehlt mir schon, nach all den Jahren in denen ich ca. 14.000 Einsätze gefahren bin!« gesteht sie lächelnd.

brk

Artikel vom 14.02.2016
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