Im Viertel und zum Tierpark

Harlaching/ Giesing · Bezirksausschuss will bessere Busanbindungen

Harlaching/ Giesing · Planungen für ein mehrgeschoßiges Parkhaus in den Isarauen im Umgriff von Siebenbrunn, um dem Parkdruck rund um den Tierpark Hellabrunn künftig besser zu kanalisieren werden zwar vonseiten der Tierparkleitung und auch Teilen der Lokalpolitik forciert.

Doch das Projekt für eine Parkharfe für mehrere hundert Fahrzeuge hat in sensiblen Landschaftsschutzgebiet vor Ort bei weitem nicht nur Freunde. Die Parkhaus-Gegner setzen stattdessen auf den Öffentlichen Personennahverkehr und eine attraktive Busverbindung zum Tierpark. Vor allem eine Taktverdichtung für die bestehende Buslinie 52 war bisher als praktikabelste Lösung ins schwierige Spiel gebracht worden. Doch jetzt überraschte ein Bürger aus Untergiesing-Harlaching den Bezirksausschuss mit einem innovativen Vorschlag. Der Mann schlägt eine gänzlich neue Buslinie von der bestehenden Park-and-Ride-Anlage einige hundert Meter südlich des Mangfallplatzes zum Tierpark vor. »Tierpark-P&R« also. Der Bürger argumentierte, gerade an den Hochfrequenz-Besuchstagen im Tierpark stehe die Parkanlage meist leer und könnte deshalb derart umgenutzt werden.

Allerdings hat die durchaus sympathische Grundidee eine echte Tücke. Denn die Direktverbindung für Busse über den mit engen Kurvenradien gespickten Harlachinger Berg ist selbst für die städtischen Kompaktbusse ein unmöglicher Ritt. Weshalb der Bürgerantrag aus 2015 jetzt modifiziert werden soll. Eine geplante Passage über die Alemannenstraße, Schönstraße und Candidberg bis zum Wettersteinplatz und zurück soll auf diesem Weg die U1 und die Tramlinien vom Wettersteinplatz aus per Bus an den Zoo anbinden. Insbesondere für die Sommerwochenenden schwebt den Planern noch eine zusätzliche Erweiterung vor: Dann könnte die Buslinie über die Fromund- und die Soyerhofstraße sogar zurück bis zum Mangallplatz geführt werden.

Der örtliche Bezirksausschuss hat in der Frage eines entsprechenden ÖPNV-Ausbaus sogar noch eine umfangreichere Lösungsmöglichkeit im Köcher. Das Stadtteilgremium sprach sich nicht nur geschlossen für den derart modifizierten Bürgerantrag aus – sondern ging gleich noch einen Schritt weiter: Stadt und MVG mögen prüfen, so der Tenor im Stadtteilgremium, ob die neu zu schaffende Buslinie nicht gleich noch über den Wetterstein- und den Mangfallpatz hinaus bis zum Sanatoriumsplatz verlängern ließe, um auch eine neue attraktive ÖPNV-Variante in Richtung Klinikum Harlaching mit zu etablieren. Zudem könnten nach dem Willen des BA auch die Menschen entlang der Nauplia- und der Seybothstraße besser als bisher angebunden werden. Die Taktung des dort bislang solo verkehrenden 139er Busses alle zwanzig Minuten bedürfe einer Ergänzung, so der BA. Mit dem neuen Verkehrsvorstoß sollen nun gleich mehrere ÖPNV-Probleme gelöst werden. Jetzt ist die Stadt am Drücker. Harald Hettich

Artikel vom 04.02.2016
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