Konkrete Planungen

Riem · Barrierefreier Ausbau des Riemer S-Bahnhofs ab 2018

2013 überbrachten der damalige Stadtrat Dr. Georg Kronawitter (l.) und MdL Markus Blume die frohe Kunde vom barrierefreien Ausbau, nun stellte Blume die konkreten Planungen vor.	Foto: Büro Blume

2013 überbrachten der damalige Stadtrat Dr. Georg Kronawitter (l.) und MdL Markus Blume die frohe Kunde vom barrierefreien Ausbau, nun stellte Blume die konkreten Planungen vor. Foto: Büro Blume

Riem · Anfang 2018 beginnt der barrierefreie Ausbau des S-Bahnhofs Riem. So lautete die Aussage der Deutschen Bahn im Rahmen des Bürgerdialogs zum barrierefreien Ausbau des S-Bahnhofs Riem am vergangenen Dienstag im KWA Luise-Kiesselbach-Haus.

Eingeladen hatte dazu Landtagsabgeordneter Markus Blume, der kurz nach der Ausbauentscheidung 2013 bereits den ersten Bürgerdialog initiiert hatte.

Damals erreichte Blume die Aufnahme der im Münchner Osten gelegenen S Bahnstationen Perlach, Riem und St.-Martin-Straße in das 60 Millionen-Ausbauprogramm der Bayerischen Staatsregierung. Erste Überlegungen, wie der barrierefreie Ausbau aussehen könnte, waren damals schnell getroffen. In den drei Jahren seither wurden sie technisch und planerisch präzisiert und stehen nun zur Genehmigung durch das Eisenbahnbundesamt an. Das Kostenvolumen des Umbaus wird auf rund fünf Millionen Euro geschätzt.

Dafür werden in Riem sowohl der Außen- wie auch der Mittelbahnsteig neugebaut. Beide bleiben in ihrer Lage bestehen, werden aber auf 96 cm erhöht, wodurch ein ebener Einstieg in die S-Bahnzüge ermöglicht wird. Barrierefrei erschlossen wird der Mittelbahnsteig über einen Aufzug, der östlich der heutigen Treppenanlage in die Personenunterführung führen wird. Die Unterführung wird teilweise erneuert und auf Dornacher Seite mit einer langgezogenen Rampe barrierefrei erschlossen. Auf der Riemer Seite kommt zu diesem Zweck ein Aufzug zum Einsatz. Der Außenbahnsteig wird nach seiner Erneuerung zum Park-and-Ride-Parkplatz wie auch zum Bahnübergang Graf-Lehndorff-Straße hin mittels Rampen angebunden. Zusätzlich erhalten beide Bahnsteige ein Blindenleitsystem, erneuerte Beschallungs- und Beleuchtungseinrichtungen und neues Mobiliar. Der Mittelbahnsteig wird auf 78 Metern Länge überdacht, auf dem Außenbahnsteig sind Wartehäuschen vorgesehen.

Der Bau ist aufwändig und muss wegen der hohen Bedeutung der Strecke »unter rollendem Rad« realisiert werden. Das heißt, der Zugverkehr soll zum Wohle der Fahrgäste so wenig wie möglich beeinträchtigt werden. Deshalb wird während der Baumaßnahmen an den Bahnsteigen ein Behelfsbahnsteig auf Gleis 4 eingerichtet werden, unabdingbare Sperrpausen werden auf Wochenenden und verkehrsärmere Zeiten gelegt. Kalkuliert wird eine Bauzeit von etwa einem Jahr. Gebaut wird aber nicht nur in Riem, sondern entlang der gesamten S2. So stehen auch die Bahnhöfe in Markt Schwaben, Heimstetten, Poing und Feldkirchen zum barrierefreien Umbau an.

Bei allen Baumaßnahmen dürfe es aber nur um die Herstellung der Barrierefreiheit gehen, verdeutlichte Heiko Hamann als Leiter des Münchner Bahnhofsmanagements der DB Station & Service AG. Nur diese sei vom Freistaat Bayern finanziert. Außerdem warteten zahlreiche weitere Gemeinden in Bayern ebenfalls auf Zuwendungen, weshalb ein sparsamer Umgang mit den Mitteln Gebot der Stunde sei.

Dem von Bürgern vorgetragenen Wunsch nach der Neuerrichtung einer Personenunterführung musste er daher ebenso eine Absage erteilen wie dem nach einer zusätzlichen nördlichen Erschließung in Richtung Reitstadion. Die Landeshauptstadt München könne sich hier aber gerne beteiligen, schlussfolgerte Blume und betonte, dass dies gerade im Hinblick auf die Entwicklungspotenziale im Norden des Bahnhofs von hoher Bedeutung sei.

Allerdings stünde die Reaktion der Stadtverwaltung auf die Umbaupläne noch aus, wie Stefan Kreibich als verantwortlicher Projektleiter der DB Station & Service AG mitteilte. Gespräche gibt es aber immerhin schon zwischen der Gemeinde Aschheim und dem städtischen Planungsreferat. Im Februar soll hier ein Gespräch zur Fuß- und Radewegeverbindung zwischen Riem und Dornach nördlich der Bahnlinie stattfinden, berichtete Aschheims 3. Bürgermeister Georg Hornburger. Bisher verlaufen hier zum Teil nur schmale Schotterwege. »Wir werden unseren Beitrag leisten«, versprach Hornburger.

Am Ende des Bürgerdialogs hielt Blume fest: »Ich bin froh, dass wir nun echte Barrierefreiheit mit 96 cm hohen Bahnsteigen bekommen und auch der weitere Fahrplan für den Umbau nun klar ist. Riem freut sich auf den Spatenstich.«

Artikel vom 01.02.2016
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