»Ich bin sehr gerne Bürgermeister dieser Stadt«

1000 Tage im Amt – Bürgermeister Christoph Böck zieht positive Bilanz

1000 Tage im Amt: der Unterschleißheimer Bürgermeister Christoph Böck.	Foto: VA

1000 Tage im Amt: der Unterschleißheimer Bürgermeister Christoph Böck. Foto: VA

Unterschleißheim · Sie sind die Meilensteine der Politik – die ersten 100 und die ersten 1000 Tage im Amt. Markante Punkte im Leben eines Politikers, an denen es Zeit ist, Bilanz zu ziehen. Christoph Böck war am 18. Januar seit exakt 1000 Tagen im Amt als Erster Bürgermeister der Stadt Unterschleißheim.

In dieser Zeit hat sich viel getan. Grund genug, den Amtsjubilar nach seinen bisherigen Erfolgen zu befragen und selbstverständlich auch danach, wie es ihm in den letzten 1000 Tagen ergangen ist. In einem Interview der Pressestelle der Stadt Unterschleißheim zieht Bürgermeister Christian Böck Bilanz: Herr Böck, 1000 Tage sind Sie nun im Amt. Zeit, zurückzuschauen. Was wollten Sie damals bei Ihrem Amtsantritt erreichen – alles umkrempeln?

Böck: Sicher nicht. Mein Motto war von Anfang an, dass ich nicht alles verändern, sondern Bewährtes bewahren wollte. Die Förderung der Vereine und des Kulturbereichs sowie der Wirtschaft waren beispielsweise Punkte auf meiner Agenda, deren Fortführung und weiterer Ausbau mir am Herzen lag. Aber natürlich gilt es auch immer, eigene, neue Akzente zu setzen.

Münchener Wochenanzeiger: Was sind das für neue Akzente?

Böck: Ganz wichtig ist mir das Thema Bürgerbeteiligung. Die Bürgerinnen und Bürger in das politische Geschehen mit hineinzunehmen, um gemeinsam das Leben in unserer Stadt zu gestalten, ist eines meiner politischen Ziele. Mit neuen Instrumenten wie dem Bürgerinformationssystem, das über Stadtratssitzungen informiert oder aber mit regelmäßigen Bürgerinformationsveranstaltungen zu aktuellen politischen Themen haben wir mehr Transparenz in die politischen Entscheidungen gebracht. Besonders stolz bin ich auf unser neues Stadtmagazin Zeitspiegel, das einmal im Jahr über alle wichtigen Vorhaben und Projekte in der Stadt informiert.

Münchner Wochenanzeiger: Was würden Sie als weitere Erfolge der letzten 1000 Tage bezeichnen?

Böck: Weitere Erfolge liegen für mich im Bereich Finanzen und Wirtschaft. Wir konnten in den letzten drei Jahren Rekordgewerbesteuereinnahmen verzeichnen und gehen mit großen Schritten auf die Schuldenfreiheit zu. Wir investieren beispielsweise gerade sehr viel Geld in den Schulbau, ohne dabei neue Schulden aufzunehmen. Besonders wichtig ist auch die Tatsache, dass wir mit dem Business Campus eine erfolgsversprechende Nachfolgelösung für das ehemalige Areal der Airbus Defence and Space GmbH gefunden haben.

Münchner Wochenanzeiger: Ein kommunalpolitischer Klassiker ist immer das Thema Verkehr und Infrastruktur. Wie sieht hier Ihre persönliche Bilanz aus?

Böck: Die nach jahrzehntelangen Diskussionen nun endlich erfolgte Fertigstellung der Straßenunterführung ist ein besonders schöner Erfolg, den wir auf der Haben-Seite verbuchen können. Daneben war mir besonders wichtig, Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr zu erreichen, was mit dem Ausbau unserer beiden Buslinien und den Taktverdichtungen ja bereits gelungen ist.

Münchner Wochenanzeiger: Eines Ihrer Ziele war auch die Lebensqualität in Unterschleißheim zu verbessern. Was hat sich hier getan?

Böck: Mit der Vereinbarung zwischen Stadt und Deutscher Bahn für den Umbau der barrierefreien S-Bahnhöfe Lohhof und Unterschleißheim im Jahr 2018 wird für alle Bürgerinnen und Bürger eine gelungene Verbesserung erreicht. Ein sichtbares Plus an Lebensqualität bietet aber auch unser ansprechend neu gestalteter Rathausplatz oder unser – noch nicht gebautes, aber immerhin geplantes – Thermalwasseraußenbecken im aquariush.

Münchner Wochenanzeiger: Das Thema Soziales ist ebenfalls ein wichtiges Schlagwort Ihrer persönlichen Agenda. Was wurde hier erreicht?

Böck: In puncto Soziales bin ich sehr froh, dass wir mit dem Einheimischen Projekt Lohhof Süd bezahlbaren Wohnraum schaffen konnten. Ein guter Anfang – auch wenn es hier noch viel zu tun gibt – ist auch der Grundsatzbeschluss über die soziale Bodennutzung. Besonders beschäftigen wird uns in diesem Jahr noch das Thema Wohnen im Alter, wo wir unter anderem auch eine Bürgerwerkstatt geplant haben, um die Lebensqualität in Unterschleißheim auch für ältere Bürgerinnen und Bürger zu erhalten. Natürlich hat sich in den letzten 1000 Tagen auch viel um die Kinder gedreht. Eine Investition in die Bildung unserer Stadt ist das für alle drei Unterschleißheimer Grundschulen erarbeitete Schulkonzept, das als Grundlage für alle baulichen Weiterentwicklungen dienen soll, um das Modell der Ganztagsschule an allen Einrichtungen realisieren zu können. Im Bereich Soziales spielt natürlich auch das Thema Asyl eine ganz aktuelle Rolle. Ich bin sehr froh, dass wir dank der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer und dem Verständnis der Bürgerinnen und Bürger, asylsuchende Menschen hier mit offenen Armen empfangen können.

Münchner Wochenanzeiger: Wie geht es Ihnen als Bürgermeister von Unterschleißheim? Haben Sie Ihren Traumjob gefunden?

Böck: Sieht fast so aus (lacht). Tatsächlich hätte ich nicht gedacht, dass es mir so viel Freude macht. Ich bin sehr gerne Bürgermeister dieser schönen Stadt und bin auch sehr stolz auf Unterschleißheim und seine Bürger. Das Schönste am Bürgermeistersein ist einfach der Kontakt zu den Menschen, die Seniorengeburtstage, der Weltkindertag, der Besuch von Schulklassen in meinem Büro – das sind die vielen schönen Momente in meinem Arbeitsalltag. Ich kann als Bürgermeister etwas in Gang bringen, etwas bewegen – das macht den Job so besonders. Und obwohl es ein 24-Stunden-Job ist, gelingt es mir bisher noch gut, mir Freiräume für meine Familie, meine Frau und meine Kinder zu schaffen. Da ist es allerdings ganz gut, dass Zuhause meine Frau das Zepter in der Hand hat.

Artikel vom 27.01.2016
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