Polizei über Weihnachten sehr gefordert

Bundespolizei München zieht Bilanz nach den Festtagen

München/Landkreis · Auch an Weihnachten 2015 waren die Beamten der Bundespolizeiinspektion München gefordert.

Diebstähle, Körperverletzungen, Leistungserschleichungen, Urkundenfälschungen, Widerstände und Festnahmen von zur Fahndung ausgeschriebener Personen mussten ebenso bearbeitet werden, wie Reisende unterstützt wurden, die nach einem technischem Defekt an einer Lokomotive evakuiert worden waren.

Nachfolgend ein kurzer Auszug besonders herausragender Ereignisse an Münchner Bahnhöfen und Haltepunkten: Bereits am Nachmittag des 23. Dezember mussten Bundespolizisten, die im Rahmen einer Hilfeleistung – ebenso wie mehrere Reisende – von mehreren Personen einer fünfköpfigen Gruppe erheblich angetrunkener Fußballfans beleidigt und bepöbelt worden waren, gegen zwei 19-Jährige einschreiten, so die Bundespolizei. Die fünf »Fans« standen gegen 15.30 Uhr Biertrinkend und laut lärmend am Ausgang Arnulfstraße. Die Beamten sprachen einen Platzverweis aus, dem die Gruppe nicht folgte, so die Mitteilung der Bundespolizei. Als die fünf Heranwachsenden mittels einfacher körperlicher Gewalt zum Bahnsteig 24 zum Zug Richtung Ingolstadt verbracht werden sollten, leisteten die zwei 19-Jährigen den Beamten Widerstand. Beide mussten daraufhin zur Wache mitgenommen werden. Folge: Anzeigen wegen Beleidigung und Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte.

Am Weihnachtsabend (24. Dezember) schlug ein bislang Unbekannter gegen 19.25 Uhr am Bahnhof Laim einen 39-Jährigen mehrfach zu Boden. Der Täter stieg in eine S3 Richtung Mammendorf. Der Mann war zu alkoholisiert um Angaben zum Grund des Streites zu machen. Eine erste Auswertung von Videoaufnahmen zeigte jedoch, dass er aufgrund aggressiven Verhaltens gegen den Unbekannten den Angriff gegen sich mitverursacht hatte.

Am 25. Dezember gegen 16.15 Uhr wurde im Regionalexpress 4860 (Fahrt von München nach Nürnberg) kurz vor dem Bahnhof Neufahrn vom Triebfahrzeugführer ein lauter Knall und Rauchentwicklung aus dem Maschinenraum gemeldet. Der Zug wurde in Neufahrn angehalten und ca. 20 Reisende, die sich im ersten Wagen hinter der Lokomotive aufhielten, evakuiert. Der Regionalexpress hatte sechs Wagen, darin hatten sich rund 200 Reisende befunden. Es wurde niemand verletzt. Nach ersten Ermittlungen wird von einem technischen Defekt ausgegangen. Zeitweise war der Bahnhof Neufahrn komplett gesperrt, wodurch es zu erheblichen Behinderungen im Zug- und S-Bahnverkehr auf dieser Strecke kam.

Erhebliche Eigengefährdung

Am ersten Feiertag (25. Dezember) wurde gegen 23 Uhr ein 19-Jähriger festgenommen. Er hatte in einem 24-Stunden-Shop am Hauptbahnhof zwei Dosen Red Bull gestohlen und war dabei von einem Mitarbeiter beobachtet worden, der die Bundespolizei verständigte. Bei der späteren Durchsuchung auf der Wache wurden bei dem Mann mehrere, verkaufsfertig verpackte Kügelchen Marihuana aufgefunden und sichergestellt. Im Gewahrsamsraum war der Mann so aufgebracht, dass er mehrfach gegen die Zellenwand lief. Er musste, da erhebliche Eigengefährdung bestand, mit Unterstützung von Beamten der Landespolizei, in eine Klinik eingewiesen werden.

Der Vorfall zeigt einmal mehr, dass im Bereich des Münchner Hauptbahnhofes wieder vermehrt Betäubungsmittelkriminalität festgestellt wird. Dies untermauert auch ein Vorfall, der sich gegen 1 Uhr in der Nähe des Hauptbahnhofes ereignete. Eine Streife der Bundespolizei erkannte im Bereich der Trambahnhaltestelle am Bahnhofsplatz mehrere Personen, die in eine körperliche Auseinandersetzung verwickelt waren. Die Ursache für den Streit dürfte nach ersten Erkenntnissen ein Drogengeschäft gewesen sein. Die Landespolizei hat die Sachbearbeitung übernommen. Ein 26-Jähriger war bei dem Vorfall am Kopf verletzt und anschließend in eine Klinik verbracht worden. Da auch er bei der Erstversorgung äußerst aggressiv war, musste er später in eine andere Klinik eingewiesen werden.

Ebenfalls am 25. Dezember wurden durch die Bundespolizei jeweils am Hauptbahnhof München drei Personen festgenommen, die allesamt von Staatsanwaltschaften zur Festnahme ausgeschrieben worden waren. Um 4.15 Uhr wurde ein 37-Jähriger kontrolliert. Er hatte einen Vollstreckungshaftbefehl der Staatsanwaltschaft Augsburg offen. Er hatte eine Geldstrafe in Höhe von 1.056,70 Euro wegen Erschleichen von Leistungen nicht begleichen, so die Bundespolizei.

Gegen 10.50 Uhr wurde ein 36-Jähriger festgestellt. Beim Datenabgleich stellte sich heraus, dass der Mann wegen Diebstahls zu einer Haftstrafe von drei Monaten verurteilt worden war, die er bislang nicht angetreten hatte. Er war erst am 3. Dezember von der Staatsanwaltschaft München I zur Fahndung ausgeschrieben worden. Im dritten Fall handelte es sich um einen 29-Jährigen. Dieser war von DB-Sicherheitsmitarbeitern wegen des Schutzes privater Rechte und dazu erforderlicher Identitätsfeststellung zur Wache gebracht worden. Dort stellte sich heraus, dass der Mann von der Staatsanwaltschaft München I wegen Diebstahls noch eine Restfreiheitsstrafe von 70 Tagen zu verbüßen hatte. Alle drei Männer wurden der Justiz zugeführt.

Unbekannter bringt Täter zu Fall

Auch am zweiten Feiertag (26. Dezember) wurde ein Gesuchter festgenommen. Ein 25-jähriger Deutscher war gegen 3.45 Uhr am Ostbahnhof kontrolliert worden. Ein Datenabgleich förderte zu Tage, dass er wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz zu einer Geldstrafe von 663,50 Euro verurteilt worden war. Da er die Strafe nicht begleichen konnte, wurde er den Justizbehörden zugeführt.

Am Samstagfrüh (26. Dezember) entwendete ein 33-Jähriger in einem Geschäft am Ostbahnhof eine Flasche Augustiner Lagerbier Hell. Die Tathandlung wurde durch einen Sicherheitsmitarbeiter beobachtet, der eine nahe Streife der Bundespolizei informierte. Als die Streife den flüchtigen Dieb im Personentunnel folgte, stellte eine unbekannte männliche Person dem Flüchtenden ein Bein. Als die eingesetzten Beamten den gestürzten Täter überwältigten, ging der Unbekannte ohne ein Wort zu sagen und mit einem Lächeln im Gesicht weiter. Bei dem Täter wurde ein Atemalkohol von 2,56 Promille gemessen. Die Bundespolizei dankt dem unbekannten, couragierten Helfer auf diesem Wege.

Artikel vom 28.12.2015
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