Löwen-Jahr endet mit schwerem Zerwürfnis

Hasan Ismaik macht Druck

Die Zeichen stehen auf Abschied: Hasan Ismaik (Archivbild). Foto: A. Wild

Die Zeichen stehen auf Abschied: Hasan Ismaik (Archivbild). Foto: A. Wild

München/Giesing · Löwen-Investor Hasan Ismaik sorgt kurz vor Weihnachten wiederholt für Schlagzeilen. Hatte der sprunghafte Jordanier noch Ende November bei einem seiner raren Besuche in München verkündet, er wolle ein neues Stadion bauen und dazu den Oberbürgermeister konsultiert, ist keine vier Wochen später von angeblicher schwerer Misswirtschaft an der Grünwalder Straße und einem Ende seines finanziellen Engagements die Rede.

Drei handverlesene Sportjournalisten Münchner Tageszeitungen lud Ismaik nach London ein, um ihnen dort in einem Luxushotel seine ganz persönliche Sicht der Dinge zu schildern. Neben einer Welle an schweren Vorwürfen gegenüber Ex-Präsident Gerhard Mayrhofer und den Interims-Präsidenten Siegfried Schneider, die Ismaik seiner Ansicht nach beim misslungenen Versuch, die Anteile des Jordaniers von einem nicht näher genannten Konsortium ablösen zu lassen, hätten übervorteilen wollen, droht der Mehrheitseigner damit, der Profifußballtochter des TSV 1860 München künftig kein Geld mehr zur Verfügung zu stellen.

»Ich bin nicht mehr dazu bereit, neue Kredite zu geben, noch alte Kredite in Genussscheine umzuwandeln, solange die Art und Weise, wie der Verein verwaltet wird, sich nicht ändert«, lautet eine seiner Botschaften, die er den Medien zur Bekräftigung per E-Mail nachreichte. Sollte Ismaik den finanziell dauerkriselnden Sechzgern die bislang fest einkalkulierten Darlehen für den Spielbetrieb tatsächlich verweigern, wäre die Lizenzerteilung für die neue Zweitliga-Saison erheblich gefährdet.

Die Kooperation des Klubs mit Ismaik gestaltet sich seit dem Einstieg des Milliardärs als eine emotionale Achterbahnfahrt. Mehrere Präsidenten und Geschäftsführer scheiterten seit 2011 beim Versuch Einvernehmen herzustellen. Gegenüber den Medien ließ der Investor nun verlauten, er würde sich nur dann zurückziehen, wenn er seine Anteile ohne Verlust verkaufen könne. 38,3 Millionen Euro habe er seit seinem Einstieg beim Traditionsverein investiert und die wolle er wiederhaben.

(as)

Artikel vom 23.12.2015
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