Aktion Erbse

Ist der Druck noch so groß: »Soldaten helfen« bleibt bestehen

Das Sinfonieorchester der Kreismusikschule Erding spielte für die Aktion »Soldaten helfen« und lieferte zusammen mit dem Blasorchester ein Konzert ab, an das man sich erinnern wird. 	Foto: kw

Das Sinfonieorchester der Kreismusikschule Erding spielte für die Aktion »Soldaten helfen« und lieferte zusammen mit dem Blasorchester ein Konzert ab, an das man sich erinnern wird. Foto: kw

Erding · Die Aktion »Soldaten helfen« bleibt, so lange der Fliegerhorst in Erding bleibt. So gibt es heuer auch wieder an den Samstagen vor Weihnachten von 10.30 bis 13.30 Uhr Erbsensuppe und Glühwein auf dem Grünen Markt in Erding.

»Es gibt karitative Organisationen, die sind auf Spenden angewiesen«, sagte jetzt Oberst Markus Alder und hatte ein Publikum, das für Hinweise wie diesen empfänglich war: Die zentrale Veranstaltung der ganzen Aktion, die auch gern liebevoll die »Aktion Erbse« genannt wird, ist das Benefizkonzert in der zentralen Stadtpfarrkirche St. Johannes in Erding.

Viele Jahre hatte hier ein Musikkorps der Bundeswehr gespielt, aber das war wegen der laufenden Strukturreformen der Streitkräfte immer schwerer zu bekommen. So mussten die Macher vom Fliegerhorst auf lokale Formationen ausweichen; das hat hervorragend funktioniert. Bernd Scheumaier, Leiter der Kreismusikschule, hat sich da nicht lange bitten lassen. »Wir freuen uns, das wir einen Beitrag leisten können«, sagte er bei der Begrüßung der Gäste in der gut vollen ­Kirche. Kurt Müller mit dem Blasorchester und Veronika Marschall mit dem Sinfonieorchester haben wochenlang geprobt, und das hat sich gelohnt.

Alder aber war es vorbehalten, auf den Zweck der Veranstaltung hinzuweisen. Wie bei Soldaten üblich kam er gleich zur Sache: »Tun sie nicht nur ihre Herzen auf, sondern auch den Geldbeutel!« Er erläuterte, dass die Spenden in Erding bleiben und appellierte: »Lassen sie uns nicht hängen.«

Das taten die Erdinger tatsächlich nicht, wie ein Blick in die Spendenkörbchen, gehalten von Soldaten aller Dienstgradgruppen, bewies. Die Musikanten hatten sich aber auch ins Zeug gelegt, hatten für echte Überraschungen gesorgt, wie etwa der »Tango di Nochebuena«, der tatsächlich »Stille Nacht – heilige Nacht« im Tango-Rhythmus ist und vielen Gästen ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Großartig war auch das Blasorchester mit einer Interpretation von Händels »Wassermusik«, mit Johannes Runkel als Solist an der Trompete. Dass die Soldaten diese Aktion auch unter den extremen Belastungen dieser Tage durchziehen können, machte den Standortältesten stolz. »Die haben gesagt: Das stemmen wir auch noch.« Und so wird es auch am 12. und am 19. Dezember wieder was Warmes in den Bauch geben. »1.200 Portionen Erbsensuppe, die müssen weg!« Alder blieb sich treu, was die Deutlichkeit seiner Worte angeht. Und er nannte auch ein Ziel in Euro: 50.000 Euro hat die Aktion 2014 gebracht, eine Summe, mit der Erding sich sehen lassen könne.

Er deutete an, Vergleiche mit anderen Aktionen dieser Art in anderen Städten zu haben. Da sei Erding mit einem Spitzenwert dabei. Dass das so bleibt, ist die Hoffnung aller, die sich hier wieder in ihrer Freizeit engagieren. Der Dank kam aber auch schon vom neuen Stadtpfarrer Markus Garmeier, der von einem Zeichen der Hoffnung sprach für all jene in der Stadt, denen es es nicht so gut gehe. kw

Artikel vom 12.12.2015
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