Agenda 21: Bäume erzählen Geschichten

Ottobrunn · Die Familien-Kastanie

Die Kastanie der Familie Esau ist über 40 Jahre alt.	Foto: privat

Die Kastanie der Familie Esau ist über 40 Jahre alt. Foto: privat

Ottobrunn · Vor einiger Zeit lud der Agenda-Arbeitskreis »Natur & Landschaft« Gartenbesitzer ein, die besondere Geschichte »ihres« Baumes zu erzählen. In loser Reihenfolge veröffentlicht »Mein Ottobrunn« diese Baumgeschichten.

Heute steht die Kastanie der Ottobrunner Familie Esau im Mittelpunkt:

»Vor über vierzig Jahren wurde unser Garten erweitert und der kiesige Untergrund durch Mutterboden von den umliegenden Baustellen verbessert. Während ich Gemüse, Obst und Stauden anbaute, gestaltete jedes meiner Kinder sein eigenes Gärtchen. Unser zweiter Sohn legte aus den überall keimenden Sprösslingen eine kleine Baumschule an. Später brachte es eine seiner Fichten immerhin zu unserem Weihnachtsbaum. Eine unter seiner Obhut gewachsene Kastanie wurde in den Vorgarten an der Straße umgepflanzt: Die Freunde meines Mannes planten schon für ihren damals noch weit entfernten Ruhestand, in dem sie eine Bank um den Stamm herum bauen wollten, um dort gemütlich ihr Bier zu trinken.

Die Kastanie wuchs langsam, aber stetig. Zwar setzte ihr jedes Jahr die Miniermotte zu, doch im Frühjahr freuten wir uns an den blühenden Kerzen und im Herbst an den edel glänzenden Kastanien. Auf die Bank freilich warten wir bis heute, obwohl mein Mann seit vielen Jahren schon im Ruhestand ist. Aber es ist auch eher ein »Unruhestand«, in dem man keine Zeit hat, sich gemütlich auf eine Bank zu setzen.« Ursula Esau

Artikel vom 09.12.2015
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