Harlaching · FC Alemannia wendet sich an den BA

Harlaching · Der FC Alemannia München aus Harlaching gehört mit seinen 105 Lenzen gelebter Vereinshistorie nicht nur zu den Club-Urgesteinen an der Isar und als derzeit guter Tabellensechster der Münchner Fußball-A-Klasse zum breitensportlich ambitionierten Dauer-Establishment der Kickerszene im 18. Stadtbezirk.

Der Verein mit Sitz an der Säbenerstraße hat Seele und viele rührende Akteure. Was die Alemannen derzeit allerdings nicht haben, ist ein konkurrenzfähiges Geläuf für den eigenen Spielbetrieb. Auf die drastischen infrastrukturellen Missstände beim Traditionsverein machte zuletzt Vereins-Vorstand Heinz Ullrich im Bezirksausschuss Untergiesing-Harlaching aufmerksam. Der eigene Platz auf dem städtischen Sportgelände an der Rotbuchenstraße sei laut Ullrich in einem bemitleidenswerten Zustand. »Der Platz ist eine reine Buckelwiese«. Gesäumt von reichlich Schlaglöchern und anderen Fallen für die Fußballer. Erst jüngst habe sich ein junger Nachwuchskicker der Alemannen schwer verletzt. Laut ärztlichem Bulletin ein Aussenbandabriss samt Knochenabsplitterung. Kein Wunder angesichts solcher Szenarien, dass sich die Gegner der Alemannen zuletzt immer häufiger weigerten, auf dem ramponierten Feld überhaupt anzutreten. »Nur aufgrund guten Zuredens« seien die Mannschaften dann doch angetreten und man habe so den Spielbetrieb aufrecht erhalten werden können. »Das ist aber doch kein Dauerzustand«, klagte der Vereins-Macher im BA.

Nicht nur der Zustand ist schlecht, auch die Kapazitäten sind erschöpft

Damit jedoch der Probleme längst nicht genug. Aufgrund einer fehlenden Bestrahlung durch Flutlicht werde der Zeitkorridor für die Partien gerade im Herbst noch mehr eingeschränkt. Zudem seien auch die sanitären Verhältnisse unzureichend und es gebe insgesamt für den Verein vor Ort zu wenige Räumlichkeiten. Drastische Folge: Der Traditionsclub hat mittlerweile ein Akzeptanz- und Nachwuchsproblem.

»Wir verlieren derzeit pro Jahr etwa 30 Spieler«, lautete der Alarm-Bescheid vonseiten des renomierten Vereins. Für den Bezirksausschuss Grund genug, bei der Stadt auf zeitnahe Verbesserungen zu drängen.

Noch vor dem Wintereinbruch solle der Platz wieder bespielbar gemacht werden, lautet die Forderung. Dann allerdings ist Winterpause in der A-Klasse. Mittelfristig tragfähigere Lösung böte da schon ein »Runder Tisch«, den das Stadtteilgremium ebenfalls anregte.

Zu diesem Termin mit Politik, Verein und Sportamt der Stadt sollten dann neben den Nöten der Alemannen auch die Trainingsbedingungen anderer Clubs aus dem Stadtteil fokussiert werden, denn auch hier gibt es Bedarf. Die Liste städtischen Handlungsbedarfs dürfte daher nicht eben kürzer werden. HH

Artikel vom 09.12.2015
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