Gegen häusliche Gewalt

Podiumsdiskusion im Landratsamt zum Gedenktag

Präventive Arbeit ist besonders wichtig, darin waren sich alle Teilnehmer einig.	Foto: VA

Präventive Arbeit ist besonders wichtig, darin waren sich alle Teilnehmer einig. Foto: VA

Landkreis München · Anlässlich des internationalen Gedenktags »Nein zu Gewalt an Frauen!« fand im Landratsamt eine Podiumsdiskussion zum Thema häusliche Gewalt statt.

Landrat Christoph Göbel, Vertreter von Polizei und Justiz sowie Vertreterinnen mehrerer Hilfsdienste für Betroffene erörterten Fallzahlen und Auswirkungen von Partnerschaftsgewalt, diskutierten Ansatzpunkte zur Unterstützung durch staatliche und kommunale Behörden und zeigten Grenzen in den Handlungsspielräumen auf.

Göbel erklärte, diese Diskussion sei auch wichtig in einer Region fernab sozialer Brennpunkte, Präventionsangebote für potenzielle Gewalttäter seien im Aufbau, berichtete der Landrat und verwies auf die vom Kreistag freigegebene Täterberatung, die als präventive Anlaufstelle im Landkreis dienen soll, um Gewaltverbrechen zu verhindern.

Zur Podiumsdiskussion waren zahlreiche Interessierte erschienen, um zur Bewusstseinsbildung sowie der Enttabuisierung dieser Thematik beizutragen, darunter auch Teresa Howorka, seit November 2015 die Gleichstellungsbeauftragte des Landratsamtes, sowie ihre Vorgängerin Ragnhild Esswein-Koppen. Sie verfolgten einen intensiven Austausch der geladenen Diskutanten.

Gemeinsam erörterten die Richter Karin Garnreiter und Michael Höhne vom Landgericht, Kriminalhauptkommissarin Andrea Kleim, Beauftragte für Frauen und Kinder beim Kriminalkommissariat 105, Maria Weinzierl, Leiterin der Interventionsstelle im Landkreis, Heike Barnes vom Frauennotruf sowie Alexandra Heidecker vom Sozialdienst katholischer Frauen, wie Gewalt in Partnerschaften entsteht und wie man als außenstehende Person Gewaltproblematik erkennt.

Am Ende waren alle Teilnehmerinnen darin einig, dass man bei zukünftigen Fällen noch enger zusammenarbeiten und Abstimmung und Austausch der einzelnen Stellen untereinander färdern wolle Der eingeschlagene Weg müsse jetzt weiter vorangetrieben werden, denn jedes Opfer häuslicher Gewalt sei ein Opfer zu viel.

Im Schnitt dauert es acht Jahre, bis sich Frauen aus einer gewalttätigen Beziehung lösen.

Artikel vom 30.11.2015
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