Helferkreis Asyl Ottobrunn-Hohenbrunn

Ottobrunn · Unterbringungsnot nimmt zu

Ottobrunn · 136 Asylbewerber und anerkannte Flüchtlinge müssen aus der Josef-Seliger-Siedlung ausziehen. Hintergrund: Im Zuge des zweiten Bauabschnitts reißt die Baugesellschaft München-Land Anfang 2016 die Häuser des Altbestands der Josef-Seliger-Siedlung bis einschließlich Hausnummer 22 ab.

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An ihrer Stelle sollen in den nächsten zwei bis drei Jahren neue Wohnungen errichtet werden. Als erstes trifft es jedoch nicht die 106 Asylbewerber oder Flüchtlinge, die in den alten Häusern des zweiten Bauabschnitts wohnen, sondern die 24 asylsuchenden Menschen und sechs anerkannten Flüchtlinge, insgesamt also 30 Menschen, die im Altbestand des dritten Bauabschnitts (Hausnummern 24, 26, 30) untergebracht sind. Sie müssen bereits in diesen Tagen ausziehen, um den in der Siedlung (2. Bauabschnitt) wohnenden Altmietern, die nicht im fertig gestellten ersten Bauabschnitt unterkommen (wollen), Platz zu machen. Die bereits erwähnten 106 Menschen (89 Asylbewerber und 17 anerkannte Flüchtlinge) müssen ihre Wohnungen erst Ende Januar 2016 räumen. Immerhin. Bis Mitte Oktober war seitens des Landratsamtes noch von der Notwendigkeit des Auszugs sämtlicher Asylbewerber/Flüchtlinge zum Ende November 2015 die Rede gewesen.

Etwas Zeit ist insgesamt also gewonnen, aber nicht viel. Die Mitarbeiter des Helferkreises und natürlich die Betroffenen selbst treibt jetzt die Frage um, welche neue Unterkunft das Landratsamt für sie vorgesehen hat. Klar ist: Der Landkreis wird sich, so haben es die Mitarbeiter des Landratsamtes der Gemeinde versprochen, um alle Flüchtlinge kümmern – auch um diejenigen, die bereits eine Aufenthaltserlaubnis besitzen und von Obdachlosigkeit bedroht sind. Durch das Engagement seiner Mitglieder konnte der Helferkreis viele schon länger in Ottobrunn lebende Flüchtlinge auf vielfältige Weise unterstützen, etwa durch Beschaffung von Kita- und Hortplätzen, durch Deutschunterricht für die Erwachsenen und durch Nachhilfe für Schüler. Nun ist natürlich die Furcht groß, dass der Umzug in eine Tragluft- oder Tu<rnhalle für die Entwicklung dieser Menschen einen großen Rückschlag bedeuten könnte.

Angst vor Rückschlägen

Der Umzug in eine nur mit Vorhängen abgeteilte Halle ohne Lärmschutz und kaum Privatsphäre könnte vor allem für Familien mit kleinen Kindern, für Kranke und Traumatisierte zu schwer erträglichen Härten führen. Selbst wenn es demLandratsamtes im letzten Moment noch gelingen sollte, feste Wohnunterkünfte für die Flüchtlingsfamilien zu finden, bleiben genügend schwerwiegende Einzelfälle: Zum Beispiel ein traumatisierter Mann, der durch ein Attentat der Taliban so starke Verbrennungen erlitten hat, dass er bereits elf Mal operiert werden musste. Das Landratsamt ist für die Verteilung aller Flüchtlinge im Landkreis zuständig, es ist eine Mammutaufgabe. Als Helferkreis Asyl sind wir mit vielen Einzelschicksalen konfrontiert, die uns extrem herausfordern. Lassen auch Sie sich herausfordern und helfen Sie uns bei unserer Suche nach Wohnraum für die Flüchtlinge! Kontakt unter: info@helferkreis-asyl.com. Claudia Bernardoni

Artikel vom 12.11.2015
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