Förderkreis König-Otto-Museum in Oldenburg auf Königin Amalies Spuren

Tollkühne Reiterin mit grünem Daumen

Die Reisegruppe des Museumsförderkreises mit Organisatorin Thilde Schmitz (vorne, 5. v. re.) vor dem Palais Rastede, im Herzen des Parks, wo Amalie das Gärtern gelernt hatte.	F.: Günter  Kießling

Die Reisegruppe des Museumsförderkreises mit Organisatorin Thilde Schmitz (vorne, 5. v. re.) vor dem Palais Rastede, im Herzen des Parks, wo Amalie das Gärtern gelernt hatte. F.: Günter Kießling

Ottobrunn · Warum fuhr der Museumskreis dieses Mal nach Oldenburg und nicht gen Süden? Der Grund ist Königin Amalie, Herzogin von Oldenburg.

Die Ottobrunner wollten die Heimat der Frau kennenlernen, die König Otto in Freud und Leid zur Seite stand und in Griechenland so viel Gutes wirkte. Amalies größtes Werk in Griechenland und Ottos ganzer Stolz war die Begrünung der mausgrauen Hauptstadt Athen. Sie schuf den Königlichen Hofgarten am Schloss, der damals Amaliengarten hieß. Neben dieser „grünen Lunge“ Athens gestaltete sie das mehr als 100 Hektar große Mustergut Heptalophos, wo sie die modernsten landwirtschaftlichen Methoden einführte und Milchkühe, Schweine, Geflügel und Schafe importierte.

Ihr Vater lehrte Amalie vieles

Wie Amalie das alles tun konnte? Sie war bei ihrem Vater, Großherzog Paul Friedrich August in, die Lehre gegangen. Er hatte, wie die Ottobrunner jetzt staunend feststellten, die Parks beim Schloss Oldenburg und den Landsitz Rastede gestaltet, wobei er sich die neuesten Methoden in englischen Parks abgeschaut hatte. Verwaltung und Gestaltung hatte der Großherzog Amalie ebenfalls beigebracht. Der Oldenburger Regent brachte sein Land nach den Napoleonischen Kriegen auf den modernsten Stand von Verwaltung, Bildung, Kultur- und Gesundheitswesen. Er ließ hundert Bauten errichten, darunter Schulen, eine Bibliothek und ein Hospiz. Ihm folgend gründete Amalie in Griechenland Waisenhäuser und Mädchenschulen, in denen auch Schneidern und Handarbeit gelehrt wurde. Wenn Otto verreist war, vertrat sie ihn als Regentin, wobei gerade in dieser Zeit wichtige Reformen angepackt wurden.

Tollkühne Reiterin

Dass Amalie auch eine tollkühne Reiterin war, kam nicht von ungefähr. Im Oldenburger Schloss erfuhren die Besucher, dass bereits 200 Jahre vorher Graf Anton Günther ein Gestüt von ständig 2000 Pferden betrieben hatte. Und zu Amalies Hochzeitsgeschenken gehörten auch zwei Pferde, die sie nach Griechenland mitnahm.

Herbert Speckner

Artikel vom 12.11.2015
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