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Gelebte Tradition
München · »Ein Lichtermeer zu Martins Ehr« – Laternenzeit in der Stadt
Für die Kinder ist der Laternenumzug immer etwas ganz Besonderes, viele Kindergärten setzen diese Tradition jedes Jahr weiter fort. Foto: Gries
München · Mit einem Laternenzug in der Münchner Innenstadt erinnern Kinder und Erwachsene am Mittwoch, 11. November, um 17 Uhr, an den Heiligen Martin.
Unter dem Motto »Teilen wie St. Martin« gestalten Schauspieler aus dem Kreativquartier München auf dem Marienplatz ein Martinsspiel, bevor der Zug, angeführt von einem Reiter, entlang der Kaufinger- und Neuhauser Straße zur Jesuitenkirche St. Michael aufbricht. Bischofsvikar Rupert Graf zu Stolberg, zuständig für die Seelsorgregion München der Erzdiözese, begleitet den Martinszug, zu dem auch die Münchner Innenstadtpfarreien einladen.
In St. Michael hält Kirchenrektor Pater Karl Kern eine Andacht, anschließend gibt es Kakao und Martinsgebäck für die Kinder. Alle gesammelten Spenden kommen »Lichtblick Hasenbergl« zugute, einer Einrichtung der Katholischen Jugendfürsorge, die Kinder und Jugendliche aus benachteiligenden Verhältnissen in München-Hasenbergl fördert. Auch zahlreiche weitere Pfarreien, Kindertagesstätten und kirchliche Einrichtungen erinnern an den Heiligen Martin und seine Solidarität mit den Armen. Auch am Mittwoch, dem 11. November, um 17 Uhr, wird in der Erlöserkirche München-Schwabing (Ungererstraße 13) die »St. Martin-Feier mit Pferd« stattfinden. Hoch zu Ross reitet St. Martin vor die Erlöserkirche. Die Feier beginnt um 17 Uhr mit dem Martinsspiel, anschließend findet ein Laternenzug statt.
Nach dem Umzug warten Glühwein und Ganserl im Pfarrgarten auf die Besucher. Am Sonntag, 15. November, um 17 Uhr, findet bei der Andreaskirche, Zenettistraße 46 in der Isarvorstadt, die Martinsfeier mit einem Umzug durch das Viertel statt. Angeführt von Pferd und Reiter werden die Laternen leuchten.
Der Heilige Martin von Tours, Frankreich, ist durch seine Solidarität mit den Armen und Schwachen bis heute ein Vorbild. Der Legende nach teilte der Soldat Martin mit seinem Schwert seinen Mantel, um einem frierenden Bettler zu helfen. In der folgenden Nacht soll ihm Christus im Traum erschienen sein. In das zerschnittene Kleidungsstück gehüllt soll er gesagt haben: »Martinus hat mich mit diesem Mantel bekleidet.« Nachdem Martin die Armee verlassen hatte, lebte er unter anderem in der Gegend von Poitiers. Um 372 wurde er von Volk und Klerus zum Bischof von Tours, der Nachbardiözese von Poitiers, gewählt. Der Überlieferung nach wollte er das Amt zunächst nicht annehmen, da er sich nicht würdig genug fühlte. Er versteckte sich in einem Gänsestall, wo ihn das Schnattern verriet. Martin blieb fast 30 Jahre lang Bischof und kümmerte sich insbesondere um die Armen und um die Verkündigung des Evangeliums. Die Laternenzüge sind seit langem lieb gewordene Tradition. peso
Artikel vom 10.11.2015Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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