Wenn es dämmert...

Neufahrn/Landkreis München · In Herbst und Winter steigen die Einbruchszahlen an – Tipps zur Prävention

Neufahrn/Landkreis München · In der Dämmerung werden Einbrecher aktiv. Im Schutz der anbrechenden Dunkelheit riegeln sie Fenster und Türen auf, brechen in Wohnungen und Häuser ein und stehlen Wertgegenstände und Geld.

Neben den materiellen Schäden entstehen bei den Betroffenen oft langwierige psychische Folgeschäden. Im Bereich des Polizeipräsidiums München (Stadt und Landkreis München) wurden im Zeitraum von Januar bis September dieses Jahres etwa 1.077 Wohnungseinbrüche erfasst. Das sei ein deutlicher Rückgang um 28,9 Prozent gegenüber demselben Zeitraum 2014, für den die Polizei 1.515 Delikte verzeichnete. Mit Beginn der Dämmerungswohnungseinbruchzeit – etwa ab Oktober – müssen die Beamten jedoch eine spürbare Steigerung der Fallzahlen feststellen.

Im vergangenen Jahr (1. Januar bis 31. Dezember 2014) registrierte die Polizeiinspektion Neufahrn insgesamt 68 Wohnungseinbrüche in ihrem Dienstbereich: Eching (17), Hallbergmoos (13), Neufahrn (33) und Fahrenzhausen (3).

»Vom 1. Januar bis 30. Juni diesen Jahres verzeichnen wir 18 Wohnungseinbrüche«, berichtet Peter Vogtleitner, EPHK, Polizeiinspektion Neufahrn. Etwa 30 Prozent der Einbrüche seien »nur« Versuche. Doch mit dem Herbst nehmen die Fallzahlen in der Regel zu. Vom 1. Oktober 2014 bis 31. März 2015 dokumentierte die Polizei folgende Einbruchszahlen: Neufahrn: 19 Einbrüche mit einem Beutewert von insgesamt 34.500 Euro, Eching: 4 Einbrüche mit einem Beutewert von 3.000 Euro, Hallbergmoos: 3 Einbrüche mit einem Beutewert von 200 Euro und Fahrenzhausen: 3 Einbrüche mit einem Beutewert von 11.000 Euro.

Seit dem 1. Oktober diesen Jahres gab es drei Einbrüche. Ungeachtet dessen rechnen die Polizeibeamten bis Ende März des kommenden Jahres mit einem Anstieg, so Vogtleitner. Doch wie kann man sich schützen? Wichtig sei es, Türen und Fenster beim Verlassen der Wohnung oder des Hauses abzuschließen. Denn: Sehr beliebt sind bei Einbrechern auf Kipp stehende Fenster und Türen, die so ohne Weiteres geöffnet werden können. »Kommt der ›normale Einbrecher‹, also das Gros der Täter, nicht innerhalb von zwei bis fünf Minuten in das Gebäude, wird er die Tatausführung abbrechen und zum nächsten Objekt gehen«, geht aus einer wissenschaftlichen Studie zur »Wirksamkeit technischer Einbruchsprävention bei Wohn- und Geschäftsobjekten« hervor.

Darüber hinaus sollte das Zuhause einen belebten Eindruck hinterlassen. In diesem Zusammenhang sollte auch in der Nacht ein Licht eingeschaltet sein, welches an eine Zeitschaltuhr gekoppelt ist. Dabei müsse die Zeit immer verändert werden. Außerdem sollten Rollläden tagsüber nicht heruntergelassen sein. Gute Schlösser und abschließbare Fensterhebel sind ebenfalls hilfreich. Und das zweimalige Abschließen der Tür erhöhe ebenfalls die Sicherheit, so Vogtleitner.

Die beste Prävention sind aber noch immer aufmerksame Nachbarn, wie folgender Vorfall Anfang November in Eching deutlich machte: Dabei beobachteten eine 52-Jährige und ihr 20-jähriger Sohn von ihrem Haus in der Roßbergerstraße aus einen Jugendlichen, der den Garten des Nachbarn mit einem silbernen Fahrrad im Wert von etwa 100 Euro verließ. Der 20-Jährige lief dem 17-Jährigen nach, der in die Pedale vom Fahrrad des Nachbarn trat.

Doch er bekam ihn zu fassen und hielt ihn fest bis die von seiner Mutter informierte Polizeistreife eintraf. Der Radldieb aus dem Raum Freising hatte keinen Ausweis bei sich und wurde deshalb in Gewahrsam genommen.

Gegen ihn läuft nun ein Strafverfahren wegen Diebstahls. Bei den materiellen Schäden verzeichnete das Münchner Polizeipräsidium übrigens einen Beutewert von insgesamt 3.2 Millionen Euro und 375.000 Euro bei den Sachschäden im vergangenen Jahr. Sich und sein Zuhause ausreichend zu schützen, lohnt sich also! Christine Henze

Artikel vom 10.11.2015
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