Faire Preise für beide Seiten

Heimstetten · SPD spricht sich für kleinteilge Landwirtschaft aus

Ingrid Lenz-Aktas, Thomas Gebhart, Josef Dirl mit Sohn Christoph, Bela Bach, Annette Ganssmüller-Maluche und Matthias Bauer auf dem Hof.	Foto: VA

Ingrid Lenz-Aktas, Thomas Gebhart, Josef Dirl mit Sohn Christoph, Bela Bach, Annette Ganssmüller-Maluche und Matthias Bauer auf dem Hof. Foto: VA

Heimstetten · Die SPD München-Land besuchte den »Unser Land«-Hof von Josef Dirl in Heimstetten. Der Gasser-Hof ist einziger Produzent für das regionale Netzwerk im Landkreis.

»Die Landwirtschaft ist vielleicht kein klassisch sozialdemokratisches Feld«, sagte Kreisvorsitzende Bela Bach zu Beginn des Besuches auf dem Gasser-Hof von Kreistagskollegen Josef Dirl (ÖDP) in Heimstetten: »Uns als Sozialdemokraten ist es aber ein Anliegen, dass es gesunde Lebensmittel zu verträglichen und fairen Preisen sowohl für die Erzeuger wie auch für die Verbraucher gibt. Dies zu erreichen, ist sicher ein Spagat. Aber gerade auch vor dem Hintergrund des Klimawandels ist es wichtig, mehr solche regionalen Erzeuger wie Familie Dirl zu haben. Und uns ist es wichtig, politisch diese kleinteiligen landwirtschaftlichen Strukturen zu unterstützen.«

Dem pflichtete die Fraktionssprecherin im Kreistag, Ingrid Lenz-Aktas, bei: »Wir sind gegen Agrarfabriken, wie wir sie im Norden Deutschlands kennen. Entscheidend sind faire Preise, die auch solche kleinteilige Strukturen ermöglichen. Deshalb habe ich mich schon sehr früh für das Netzwerk engagiert – und freue mich, dass es ein solcher Erfolg geworden ist.«

40 Hektar Fläche bewirtschaftet Dirl. Zehn Prozent des Umsatzes macht die Lebensmittel-Erzeugung für das regionale Netzwerk aus. Dabei gelten strenge Richtlinien: Kein Herbezid-Einsatz und wesentlich weniger Stickstoff-Ausbringung. »Wir könnten das Fünffache anbieten. Aber der Markt gibt dies derzeit nicht her.«

Fünf Prozent der konventionellen Produktion wird direkt ab Hof vermarktet. Hier schöpfen keine Zwischen- und Großhändler ab. Da stimmt der Preis – für Familie Dirl und vor allem auch für die Kunden, wie der emsige Samstagsbetrieb im Hofladen zeigte. Der Kunde addiert selbst und zahlt direkt in die Kasse. Das braucht Vertrauen – und funktioniert. Derzeit sind natürlich Kürbisse der große Renner. Für den Hofladen kauft Dirl aus Ismaning Gemüse und aus dem Ebersberger Land Eier hinzu. Ansonsten sind Braugerste und Brotweizen die Hauptbereiche der Produktion.

Im Gespräch der SPD mit Familie Dirl – mit dabei Hofnachfolger Christoph Dirl (24), der inzwischen sein Argar-Masterstudium an der Uni Weihenstephan abgeschlossen hat – hakte die stellvertretende Landrätin Annette Ganssmüller-Maluche nach: »Was würden Sie sich von der Politik im Landkreis denn an Unterstützung wünschen?« Da musste Josef Dirl nicht lange überlegen: »Die Regionalvermarktung gehört gefördert.«

Die Besucher wünschten sich eine App, die interessierten Kunden direkt den Weg zum nächsten Hofladen weist. Hier könnte Michael Dirl (19) einmal aktiv werden, er studiert auch in Weihenstephan, und zwar Agrar-Marketing.

Artikel vom 10.11.2015
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