...darf keine Dienstleistung werden

München · Suizidbeihilfe...

München · Der Diözesanrat der Katholiken der Erzdiözese München und Freising hat sich für ein strafrechtlich bewehrtes Verbot der geschäftsmäßigen Suizidbeihilfe ausgesprochen.

Entwicklungen, durch die die Beihilfe zum Suizid zu einem Dienstleistungsangebot werden könnte, müssten unterbunden werden, heißt es in einem Brief von Dienstag, 3. November, mit dem sich der Vorsitzende des Diözesanrats, Hans Tremmel, an die Abgeordneten des Bundestages aus der Erzdiözese wendet. Der Gesetzentwurf von Michael Brand, Kerstin Griese und anderen Abgeordneten sei nach Überzeugung des Diözesanrats von den dem Parlament vorgelegten vier Gruppenanträgen die sinnvollste Lösung. Da die Gefahr groß sei, dass bei der Etablierung von Suizidbeihilfeangeboten der gesellschaftliche Druck auf schwer kranke, sterbende oder ältere Menschen wachse, ihrem Leben ein Ende zu setzen, erscheine dem Diözesanrat ein strafrechtliches Verbot dieser Angebote »verfassungsrechtlich und politisch gerechtfertigt und geboten«, so Tremmel weiter. »Wir werben also für eine maßvolle Weiterentwicklung des bisher geltenden Rechts.«

Eine klare Absage erteilt der Vorsitzende Vorschlägen, angesichts der komplexen Sachverhalte und der Unvorhersehbarkeit menschlicher Grenzsituationen auf eine gesetzliche Regelung zu verzichten. Eine solche »Nicht-Entscheidung« hätte »katastrophale Konsequenzen«, denn sie wäre »de facto die Anerkennung von Organisationen oder Einzelpersonen, die geschäftsmäßig Suizidbeihilfe anbieten«, betont Tremmel. »Um der betroffenen Menschen und ihrer Angehörigen willen dürfen wir hier nicht hinter die in den vergangenen zwei Jahren geführte Debatte zurückfallen.«

Broschüre zeigt Möglichkeiten auf

Mit der Broschüre »Leben bis zuletzt« zeigt der Diözesanrat der Katholiken Möglichkeiten der Begleitung im Sterben auf. Sie soll Interessierten dabei helfen, sich persönlich mit dem Thema auseinanderzusetzen und darüber hinaus auch gesellschaftlich Position zu beziehen. Die Broschüre steht unter www.dioezesanrat-mu enchen.de/sterbebegleitung zum Download bereit. Sie kann auch über die Geschäftsstelle des Diözesanrats bezogen werden, Telefon 089/21 37-12 61 oder E-Mail dioezesanrat@erzbistum-muenchen.de

Artikel vom 11.11.2015
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