»Wir sind alle Sternenstaub«

Haidhausen · Neue Vorträge in der Volkssternwarte im November

Haidhausen · Im November reicht das Vortragsprogramm der Volkssternwarte München über reine Astronomie hinaus.

Julia Bloemer (Deutsches Museum), erklärt am Freitag, 13. November, dass mit dem Satz »Wir sind alle Sternenstaub« mehr als pure Poesie gemeint ist. Jedes Kohlenstoffatom aus unserem Körper kam einst von den Sternen. Sie sind die Elementfabrik. Entstehung und Vernichtung von Sternen sind nur die manchmal spektakulären Anfangs- und Endpunkte einer Entwicklung, die auch unsere Sonne durchläuft. 4,5 Mrd. Jahre leuchtet sie bereits, und ebenso lange wird es von jetzt ab dauern, bis ihr Wasserstoff-Brennstoff aufgebraucht ist und sie erlischt. Zurück bleiben Eiswelten.

Dr. Andreas Segerer (Zoologische Staatssammlung) berichtet am Freitag, 20. November, über »Rätselhafte Massenauslöschungen in der Erdgeschichte«: Nicht nur »die Dinos« hat es vor 66 Millionen Jahren kalt erwischt: Mit ihnen verschwanden mehr als 75 Prozent aller fossil erhaltenen Arten von der Erde. Die Spuren einer globalen Verheerung am Ende der Oberkreide lassen sich überall auf der Welt nachweisen und zeitlich exakt mit dem Einschlag eines kosmischen Objekts verknüpfen. Mindestens noch 18 weitere große Massenauslöschungen sind innerhalb der letzten 542 Millionen Jahre belegt.

Verblüffende Befunde legen nahe, dass sich globale Katastrophen mit einer gewissen Regelmäßigkeit wiederholen. Gibt es etwa einen Taktgeber im Weltraum, der wiederkehrend dramatischen Einfluss auf die Makroevolution nimmt?

Schließlich spannt Dr. Michael A. Rappenglück M.A. (vhs Gilching) am Freitag, 27. November, den Bogen über das gesamte »Weltgehäuse: Höhle, Heiligtum und Haus als Modelle des Kosmos«: Zur menschlichen Existenz gehört es, sich in Lebensräumen einzurichten oder an außergewöhnlichen Orten besondere (z.B. religiöse) Erfahrungen zu machen. Die Gliederung des Lebensraumes sowie die Einordnung in ihn wurden in den Kulturen seit alters her symbolisch und mythisch ausgedrückt wie rituell begleitet.

Ob Landschaft, Zeltlager, Haus, Kulthöhle oder Heiligtum: Es war ein Kosmos, von dem menschliches Leben her eine Sinnstruktur erhielt. Die Kulturastronomie (Archäoastronomie, Ethnoastronomie u.a.) zeigt, dass teilweise bis heute Kosmovisionen des Weltgehäuses eine bedeutsame Rolle im Leben der Kulturen spielen.

Diese allgemeinverständlichen Vorträge beginnen jeweils um 20 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt 7 Euro, ermäßigt 5 Euro.

Artikel vom 02.11.2015
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