Auf geht’s nach Malaysia

Kunstradler vom RSV Schleißheim sichern sich Teilnahme an WM

Auf Rad versiert: Stefanie Dietrich und Robert Schmidt sicherten sich knapp das Ticket zur WM. Trainer Michael Grädler (mitte) freute sich mit.  	Foto: Verein

Auf Rad versiert: Stefanie Dietrich und Robert Schmidt sicherten sich knapp das Ticket zur WM. Trainer Michael Grädler (mitte) freute sich mit. Foto: Verein

Oberschleißheim · Erstmals in der Vereinsgeschichte treten Sportler des Radsportvereins (RSV) Schleißheim bei einer Weltmeisterschaft an.

Eines der zu vergebenden Tickets nach Malaysia reservierten sich die amtierenden Weltmeister im 2er Kunstrad, die Brüder Bugner, unangefochten bereits frühzeitig.

Für das zweite Ticket entbrannte ein spannender Dreikampf, den die Schleißheimer Stefanie Dietrich und Robert Schmidt hauchdünn für sich entschieden. In den vorangegangen Qualifikationen zeigten sich die Beiden in ausgezeichneter Form. Bereits im ersten Turnier legten sie mit 137,29 Punkten den Grundstein und dominierten in ihrem ersten Jahr in der Erwachsenen- Klasse unerwartet die deutschen Spitzenfahrer.

»Wer auf den Holzbrettern des Münchener Oktoberfestes fahren kann, den kann auch der anspruchsvolle Hallenboden in Mühlheim an der Ruhr nicht aus der Ruhe bringen«, sagte Trainer Michael Grädler über die schwierigen Bodenverhältnisse beim 2. Masters-Turnier. An der Spitze des Verfolgerfeldes liegend wurde dann vor dem entscheidenden Lauf bei den Deutschen Meisterschaften im nordrhein-westfälischen Lübbecke emsig gerechnet, wobei die Tatsache von zwei möglichen Streichergebnissen die Prognosen nicht unbedingt erleichterte. So blieb es bis zum Schluss spannend, wer nun um den letzten Startplatz zur WM wohl das Rennen machen würde. Bis kurz vor Schluss sah es nach einem weiteren super Ergebnis für Dietrich / Schmidt aus, doch dann fanden sich beide bei ihrem Kür-Vortrag unvermittelt auf dem Boden wieder. Nach dem unglücklichen Abrutscher vom Pedal musste Untermann Robert mit Partnerin Stefanie auf den Schultern die Übung neu aufbauen, da der Steuerrohrsteiger / Schulterstand sowohl vor- als auch rückwärts noch auf dem Programm stand. »Was mit der abschließenden Drehung leider in den noch zur Verfügung stehenden 30 Sekunden nicht mehr zu schaffen war«, berichtete Doris Schmidt, Pressesprecherin (Sport) beim RSV Schleißheim.

Am Ende stand mit 125,43 Punkten ausgerechnet bei den nationalen Meisterschaften das niedrigste Streichergebnis fest. Nun hieß es abwarten, denn die nachfolgenden Mannschaften hatten durchaus noch Chancen, sich an die Spitze zu setzen. »Gebannt verfolgte das fachmännische Publikum die Anzeigentafel.« Mit 139,45 ausgefahrenen Punkten reichte es für die Europameister von 2014, Schefold / Hanselmann, um 1,4 Punkte aber nicht das Team Dietrich / Schmidt zu überholen. Jetzt konnten nur noch die Geschwister Bassmann (Weltmeister 2011 und zweifache Vize) die Mission Malaysia gefährden. Aber auch sie kamen nicht an die Schleißheimer heran, wenn auch mit fast fünf Punkten der Rückstand deutlicher ausfiel. »Das ist der Hammer«, war die einhellige Meinung des mitgereisten Fanclubs bzw. der Vereinsmitglieder.

Dass es für Dietrich/Schmidt als 6. der Vorrunde nicht für das abendliche Finale reichte, stimmte da niemanden mehr traurig. Im Gegenteil, man konnte völlig entspannt zusehen, wie die Bugner-Brüder sich einen weiteren Meistertitel sicherten und die Geschwister Bassmann als Vize-Meister auf dem Podest standen.

Während die Akteure die Heimreise antraten ging der Stress für den Verein erst richtig los: Nun stehen die Reisevorbereitungen für die WM vom 21. bis 23. November in Malaysia an.

Artikel vom 28.10.2015
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