Daheim in Sicherheit

Dämmerungseinbrüche: Polizeiinspektion Poing gibt Tipps zur Prävention

Ein Fall von vielen: Die Urlaubsabwesenheit einer Frau nutzte ein Einbrecher in Poing. Jetzt will die Polizei mit Info-Abenden aufklären.	Foto: Polizei Poing

Ein Fall von vielen: Die Urlaubsabwesenheit einer Frau nutzte ein Einbrecher in Poing. Jetzt will die Polizei mit Info-Abenden aufklären. Foto: Polizei Poing

Poing · Spätestens wenn kommenden Sonntag die Uhren umgestellt werden, beginnt wieder die Hochsaison der Tages- bzw. Dämmerungswohnungseinbrüche in Ebersberg und Umgebung. Im vergangenen Jahr haben die Wohnungseinbrüche auch im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Poing um 33 Fälle zugenommen.

Die meist berufsbedingte Abwesenheit der Bewohner ist von den Tätern an der fehlenden Beleuchtung der Wohnräume leicht von außen zu erkennen. Bevorzugt werden dabei am Ortsrand gelegene Wohn-gebiete von den Einbrechern ins Visier genommen. Gut eingewachsene und schlecht einsehbare Grundstücke sind ebenfalls besonders gefährdet. Die Diebe nutzen die genannten Bedingungen um Terrassen- oder Balkontüren bzw. Fenster aufzubrechen. Fast ausschließlich werden anschließend leicht abtransportierbare Wertgegenstände oder Bargeld gestohlen.

Abgesehen von dem materiellen Verlust und den beim Einbruch angerichteten hohen Sachschäden, ist das beeinträchtigte Sicherheitsgefühl für die Geschädigten oft sehr belastend. Die Verletzung der Privatsphäre im vermeintlich sicheren Zuhause führt nicht selten zu psychischen Folgen bei den Opfern.

»Hochsaison« von Oktober bis März

Im Jahr 2013 registrierte die Polizei bundesweit 40,2 Prozent Einbruchsversuche, 2014 gab es einen Anstieg auf 41,4 Prozent. Damit bleiben also weit über ein Drittel aller Einbrüche im Versuchsstadium stecken, nicht zuletzt wegen sicherungstechnischer Maßnahmen. Eine entsprechende Beratung und anschließende Umsetzung in den eigenen vier Wänden macht also durchaus Sinn. Im Durchschnitt der letzten fünf Jahre werden in Oberbayern Nord jährlich in etwa 850 Einbruchdiebstähle aus Wohnungen bzw. Häusern angezeigt.

Wie geht der Einbrecher vor?

Auffällig ist, dass über das Jahr gesehen in den schon beschriebenen »dunklen Monaten« mehr Einbrüche verübt werden, als in den Sommermonaten. Die Zahlen sind in den letzten Jahren stark angestiegen (2014: 1.125 Fälle).

Häufig wählen die Täter solche Objekte aus, bei denen sie sich durch hohe Hecken, hohe Einfriedungen, Verbauung oder Bepflanzung »sichtgeschützt« und unbemerkt von der rückwärtigen Seite annähern können.

Angegangen werden insbesondere Einfamilienhäuser, Reihenhäuser und EG-Wohnungen. Ermittlungsergebnisse zeigen, dass die Täter oft die späteren Tatobjekte im Vorfeld ausbaldowern, also durch Beobachtung aufklären. An den Tatobjekten gehen die Täter bevorzugt Terrassen- oder Balkontüren bzw. Fenster an. Diese werden sehr häufig mit einem mitgebrachten Werkzeug, zum Beispiel einem Schraubendreher oder einem Geißfuß, aufgehebelt. Vereinzelt werden auch Fensterscheiben eingeschlagen. Oft werden in den Tatobjekten alle Zimmer nach stehlenswerten Gegenständen durchsucht.

Was wird meistens gestohlen?

In den meisten Fällen werden Schmuck, Bargeld, Devisen, Uhren oder Gold entwendet. Vereinzelt nehmen die Täter aber auch kleine elektronische Geräte und Designerkleidung mit.

Wie kann ich mich selbst schützen?

Wichtigster Tipp gerade in der dunklen Jahreszeit: Irgendwo im Haus sollte immer Licht brennen. Durch den Einsatz einer Zeitschaltuhr lässt sich eine Beleuchtung der Wohnräume individuell regeln. Fehlt die Beleuchtung, signalisiert das dem Einbrecher Abwesenheit. Ebenfalls empfehlenswert: Eine Außenbeleuchtung, die durch Bewegungsmelder geschalten wird. Auch bei kurzer Abwesenheit sollte man immer alle Fenster und Türen schließen.

Dabei gilt es auch, die Keller- und Haustüren nicht nur zuzuziehen, sondern tatsächlich zu verschließen. Sollte einmal ein Wohnungsschlüssel verloren gehen, empfiehlt es sich, den Schließzylinder auszutauschen.

Bei längerer Abwesenheit sollte sichergestellt sein, dass der Briefkasten geleert wird und die Rollläden tagsüber hochgefahren werden. Mögliche »Steighilfen«, wie Gartenstühle, -tisch oder Leitern sollten ebenfalls entfernt werden. Da der beste Einbruchsschutz ein aufmerksamer Nachbar ist, gilt hier das Motto: »Rufen Sie lieber einmal zuviel an, als einmal zu wenig!«

Dabei sollte darauf geachtet werden, möglichst viele Details zu notieren. Dazu gehören mögliche Autokennzeichen, Fahrzeugfabrikat und -typ sowie Personenbeschreibungen.

www.polizei.bayern.de/schuetzenvorbeugen/beratung/technik/index.html

Artikel vom 21.10.2015
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