Devise: (K)Einbruch

Mit früh einbrechender Dunkelheit nehmen auch die Einbrüche wieder zu

Polizeihauptmeister Werner Staude und Polizeihauptkommissar Dieter Heumann von der PI 23 informieren gerne über den nötigen Einbruchschutz.	Foto: hw

Polizeihauptmeister Werner Staude und Polizeihauptkommissar Dieter Heumann von der PI 23 informieren gerne über den nötigen Einbruchschutz. Foto: hw

Giesing/Harlaching · Die Tage werden wieder sichtlich kürzer, die Nächte damit länger. Mit der immer früher einsetzenden Dämmerung hat auch wieder die bevorzugte Zeit für Langfinger aller Arten begonnen: die sogenannte Dämmerungseinbruchszeit, wie sie in Kreisen der Polizei genannt wird.

Und wie zum Beweis, wurden bereits die ersten Einbrüche, die in diese Kategorie fallen, gemeldet: In Harlaching wurde in ein Objekt in der Nacht von 15. auf den 16. Oktober mittels eines Fensterbohrers eingebrochen, in Neubiberg drangen am Samstag, 17. Oktober, in der Zeit von 19.30 bis 23.00 Uhr, unbekannte Täter ein, in dem sie die Terrassentür aufhebelten und in Ottobrunn wurde durch das Aufbrechen eines Kellerfensters in ein Anwesen im Rabenweg eingebrochen, und dabei Schmuck im Wert von mehreren tausend Euro erbeutet.

Die Tür ins Schloss zu ziehen, reicht eben nicht, um ungebetene Gäste auf Dauer fern zu halten, weiß Polizeihauptkommissar Dieter Heumann von der PI 23. Einbrecher brauchen für herkömmliche Fenster in der Regel nur Sekunden, bis sie sie aufgehebelt haben, das Gleiche gilt für Terrassentüren. Noch einfacher macht man es den Langfingern, wenn man Türen nur ins Schloss zieht oder gar Fenster gekippt lässt. Wer sein Zuhause effektiver schützen will, dem empfehlen die Polizeibeamten beispielsweise Zeitschaltuhren für die Lichtschalter, die während der eigenen Abwesenheit zu unterschiedlichen Zeiten im Haus das Licht in verschiedenen Räumen anund wieder abschalten. In der Regel will der Einbrecher schnell und unerkannt ins Gebäude eindringen.

Das sollte man ihm so schwer wie möglich machen, um ihn von der Tat abzuschrecken. »In der Regel lässt ein Einbrecher von seinem Vorhaben ab, wenn er länger als drei Minuten für den Einstieg in das Objekt baucht«, berichtet Heumann. Gerade jetzt im Herbst, wo viele Arbeiten im Garten warten, warnt Dieter Heumann davor, Gartengeräte offen herum liegen zu lassen. »Leitern sollte man im Schuppen oder im Keller aufbewahren oder wenigstens anketten«, rät er. Sonst wird auch ein gekipptes Fenster im 1. Obergeschoss zum schnellen Einstieg für Langfinger. Die zahlreichen Aufklärungskampagnen der letzen Jahre haben allerdings münchenweit zu einem Umdenken bei den Bürgern geführt. Dank der verbesserten Schutzmaßnahmen waren rund 20 Prozent weniger Einbrüche zu verzeichnen, vergleicht man die Zahlen der Vorjahre. So sind es oft einfach zu ergreifende Maßnahmen wie abschließbare Fenster oder Sicherheitsbeschläge an den Türen, die potenzielle Täter abschrecken helfen.

»Die Täter haben es in der Regel auf Bargeld abgesehen oder Dinge, die sie schnell zu Geld machen können«, weiß Dieter Heumann zu berichten. Die Täter suchen bei ihrem Einbruch nicht akribisch alle bekannten Verstecke wie in der Wäsche oder im Kleiderschrank ab, sondern reißen in der Regel die Sachen aus dem Schrank oder entleeren ganze Schubläden und richten so ein heilloses Chaos an. Ein wichtiger Faktor in der erfolgreichen Ergreifung der Täter ist die Mithilfe der Bevölkerung. »Wenn jemand auf dem Nachbargrundstück verdächtige Geräusche hört oder verdächtige Beobachtungen macht, sollte er auf jeden Fall die Polizei verständigen«, wünscht sich Heumann. Dabei sollte man immer die Telefonnummer 110 wählen, so ist der schnellstmögliche Einsatz garantiert. Hier empfiehlt es sich auch, mögliche Kennzeichen von verdächtigen Autos oder Täterbeschreibungen zu notieren.

Dabei müsse sich der Anrufer keine Sorgen machen, sollte sich herausstellen, dass kein Einbruch vorliegt. »Lieber einmal zu viel die Polizei rufen, als einmal zu wenig«, lautet die Devise von Heumann und seinen Kollegen. Eines wünscht sich die Polizei aber auf jeden Fall: »Melden Sie sich sofort, wenn Sie etwas Ungewöhnliches bemerken, nicht erst Stunden später«, so Heumann. Auf gar keinen Fall sollte man sich den Einbrechern selber in den Weg stellen, und den Helden spielen. »Die Täter wollen unerkannt entkommen und schrecken, wenn sie sich bedroht fühlen, auch nicht vor Gewalt zurück«, warnt der Polizeihauptkommissar.

Weiter rät der Polizeibeamte dazu, sein Auto vor Urlaubsfahrten möglichst nicht an der Straße zu parken, so dass weithin sichtbar wird, dass man für einige Zeit verreist sein wird. »Wenn möglich, sollte man in der Tiefgarage oder im Hof parken, wenn man sein Auto für den Urlaub belädt«, erklärt er. Weiterhin empfiehlt er auch keine Urlaubspläne und Urlaubsfotos in den Sozialen Netzwerken wie facebook zu posten, denn nicht nur die Freunde und Familie freuten sich über diese Informationen. Gedanken über den passenden Einbruchschutz sollte man sich nicht nur am 25. Oktober, dem Tag des Einbruchschutzes machen, betont Dieter Heumann. Die Polizei wird zu diesem Thema noch einige Infostände in der nächsten Zeit anbieten, über die wir Sie zeitnah informieren werden. Zusätzlich wird die Polizei am 10. November zwischen 15 und 20 Uhr die Anwohner in Harlaching gezielt zum Thema Einbruchschutz ansprechen, kündigt Dieter Heumann an. Sie sind an ihrer Uniform deutlich zu erkennen und können sich zudem als Polizeibeamte ausweisen. hw

Artikel vom 20.10.2015
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...