Keine Lösung für Raumnot

Haidhausen · Grund- und Realschule Haidhausen platzen aus allen Nähten

Eigentlich hätte der Schulpavillon (li.) an der Lucile-Grahn-Straße schon zum Schulbeginn nach den Sommerferien bezogen werden sollen. Nun soll die Inbetriebnahme nach den Herbstferien stattfinden. 	Foto: js

Eigentlich hätte der Schulpavillon (li.) an der Lucile-Grahn-Straße schon zum Schulbeginn nach den Sommerferien bezogen werden sollen. Nun soll die Inbetriebnahme nach den Herbstferien stattfinden. Foto: js

Haidhausen · Noch immer steht am Schulpavillon an der Lucile-Grahn-Straße ein Baugerüst. Die Arbeiten zur Errichtung des Containers dauern an.

Doch selbst, wenn die mobilen Klassenzimmer termingerecht nach den Herbstferien bezogen werden können, bleibt es an der Adalbert-Stifter-Realschule und der Grundschule an der Flurstraße eng. Die Stadt prüft zwar derzeit Möglichkeiten eines Erweiterungsbaus. Einen Zeitplan für die Umsetzung der dringend nötigen Vergrößerung der Schulen gibt es aber noch nicht.

Eigentlich hätte der Schulpavillon auf dem Sportplatz an der Lucile-Grahn-Straße schon nach den Sommerferien in Betrieb gehen sollen. Doch auch Mitte Oktober sind die Bauarbeiten an der provisorischen Unterrichtsstätte nicht abgeschlossen. »Wir sind froh, dass wir es abgelehnt haben, dort einzuziehen, sonst stünden wir jetzt auf der Straße«, sagt Claudia Wiessner, Schulleiterin der Grundschule an der Flurstraße.

Unterrichtet werden sollen in dem Container künftig acht Klassen der Adalbert-Stifter-Realschule. Die Schülerzahlen dort übersteigen die räumlichen Kapazitäten der Schule deutlich. Drei Klassen mussten deshalb in die katholische Stiftungsfachhochschule in der Preysingstraße ausgelagert werden. Nach den Herbstferien, die am 9. November enden, könnten jedoch die Klassenzimmer im Container genutzt werden, versichert Christina Warta, Sprecherin des Referats für Bildung und Sport (RBS). Doch auch mit diesen zusätzlichen Räumen sei die Schule voll ausgelastet, sagt Beate Eilberg, Schulleiterin der Adalbert-Stifter-Realschule. Mit den Platzproblemen umzugehen sei nicht einfach: »Wir kommen klar, aber es ist schwer.«

Ähnlich angespannt ist die Situation an der Grundschule. Zwar sei für alle 13 Klassen je ein Klassenzimmer vorhanden, räumt Wiessner ein. Bei bestimmten Fächern wie etwa Religion und Ethik oder Werken und Gestalten müsse man jedoch improvisieren und zum Teil in andere Räume wie etwa die Bibliothek ausweichen.

Das RBS hat das Problem erkannt und untersucht derzeit, ob auf dem Areal der Kindertagesstätte in der Flurstraße 8 und der gegenüberliegenden Sommerstockbahn Neubauten für die Schulen errichtet werden können. Zur Debatte gestanden habe auch eine Bebauung der Grünflächen im Bereich um die Kindertagesstätte und den Sportplatz, berichtet Adelheid Dietz-Will (SPD), Vorsitzende des Bezirksausschusses Au-Haidhausen (BA 5). Dies habe das Stadtteilparlament aber abgelehnt: »Dem konnten wir nicht zustimmen, weil die Flächen vom Internationalen Jugendzentrum gebraucht werden.« Zur Diskussion stehe nun, die eingeschossige Kindertagesstätte in der Flurstraße 8 abzureißen und durch ein Haus für Kinder zu ersetzen, sagt Warta. Auf dem Areal könnte dann ein Neubau für die Schulen entstehen. Auf der Fläche der Sommerstockbahn könnte eine Mensa gebaut werden.

Ein Ergebnis der Untersuchung liege aber noch nicht vor, deshalb gebe es auch noch keinen konkreten Zeitplan. Für die Schüler und Lehrkräfte der Flurschule und der Adalbert-Stifter-Realschule bedeutet dies, dass sie sich bis auf weiteres mit ihrer Raumnot arrangieren müssen. Julia Stark

Artikel vom 20.10.2015
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