Die Heide wird hergerichtet

Unterschleißheim/ München · Spezielle Lebensräume dürfen nicht einfach zuwuchern

Unterschleißheim/ München · Bis Ende des Jahres macht der Heideflächenverein in der Fröttmaninger Heide Arbeiten zur »naturschutzfachlichen Aufwertung«. Dazu zählen auch Rodungen und kleine Erdbewegungen sowie die Anlage von Sonnenplätzen für die Zauneidechse.

Die Eingriffe sind notwendig, um die speziellen Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzenarten auf Dauer zu sichern. Andernfalls würden sich diese mit der Zeit so verändern, dass die in ihrem Bestand gefährdeten Tiere und Pflanzen dort nicht mehr leben können. Der Heideflächenverein bittet die Besucher um Verständnis und vor allem um Rücksicht.

Die Flächen befinden sich im Nordosten der Heide. Eine etwa drei Hektar große liegt im ehemals lichten Kiefernwald am »Kleinen Hart«. Dies ist ein Dorado für seltene Schmetterlinge wie die Rostbinde. Jedoch ist sind dort zwischenzeitlich Laubgehölze und Sträucher so dicht gewachsen, dass in weite Bereiche nur noch wenig Licht fällt und deshalb die lichtliebenden Schmetterlingsarten fern bleiben. Diese Waldbereiche sollen ausgelichtet werden. Zunächst wird auf wenigen, rund 3,5 Meter breiten Gassen Gehölz gefällt und zur Seite geräumt. Anschließend müssen die Munitionsfachleute ran, um festzustellen, ob die Flächen belastet sind. Dann wird ausgelichtet.

Die Besucher müssen Rücksicht nehmen

Sehr wichtig ist, dass die alten Kiefern erhalten bleiben und junge Kiefern für die Verjüngung stehen bleiben. Staudenknöterich, der sich schnell ausbreitet, wird hingegen kleinflächig bis zu einer Tiefe von drei Metern ausgegraben und entfernt.

Lebensräume für die Zauneidechse sollen gefördert werden, weshalb Bereiche zum Sonnen, als Eiablage und Winterquartier angelegt werden. Zudem soll der kleine Hart durch einen Korridor von Gehölzgruppen mit dem östlich gelegenen Kiefernwald verbunden werden. Die Zauneidechse kann sich dann weiter verbreiten.

Die zweite Fläche, die die Experten bearbeiten, grenzt südlich an den kleinen Hart an. Sie liegt im ehemaligen Pionierübungsplatz wo bis vor ein paar Jahren Panzer die Vegetation verhinderten. Auf den offenen Kiesflächen siedelte sich bereits der Flußregenpfeifer an. Zeitweilig wasserführende kleine Gewässer liegen am Südrand und in der Mitte der Fläche. Es entwickelten sich auch Gehölze und Magerrasen.

Ziel ist die Herstellung eines »Lebensraummosaiks«, verbuschte Magerrasen und Kiesrohböden werden daher von den kleinen Gehölzen befreit. Punktuell werden die Arbeiter durch Ansaaten wieder mehr bunt blühende Heidearten locken.

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeiten liegt in der Optimierung der Laichgewässer für die Wechselkröte und andere Amphibienarten. Dazu werden undichte Tümpel entkrautet und neu abgedichtet. Die Arbeiten sind mit der Naturschutzbehörde der Stadt München und der Regierung von Oberbayern abgestimmt.

Artikel vom 20.10.2015
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