Traditionsduell im Amateurfußball

Geglückter Auftakt: die Amateurkicker der Münchner Löwen. Foto: A. Wild

München-Giesing-Sendling · An diesen Sonntag kommt es im Lokalfußball zu einer sportlichen Paarung, die früher die Münchner Fußballfreunde elektrisierte. Der FC Wacker München empfängt den TSV 1860 München.

Die Blausterne, 1907 gegründet, sind im Stadtviertel Sendling zu Hause und waren lange Zeit die Nummer drei im Münchner Fußball. Im legendären Kessel, wie das Wacker-Stadion – heute die Bezirkssportanlage an der Demleitnerstraße – genannt wird, ist das Traditionsduell zwischen dem FC Wacker und den Amateur-Löwen ein sportlicher Höhepunkt in der Kreisklasse München 4. Es spielt der Tabellenzweite gegen den Tabellenführer. Anpfiff ist um 12:45 Uhr. Im Anschluss spielen die Reservemannschaften gegeneinander.

In seiner Glanzzeit in den 1920er Jahren stand der FC Wacker zwei Mal im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft. Der spätere Nationalspieler Dietmar Hamann begann wie sein Bruder Matthias Hamann seine Karriere beim FC Wacker München, außerdem spielten die Bundesligaprofis Thomas Meggle und Necat Aygün während ihrer Jugendzeit in Sendling. 1994 kam es zum finanziellen Zusammenbruch des FC Wacker und der zeitweiligen Einstellung des Spielbetriebes. 1995 erfolgte ein Neubeginn des Verein in der untersten Spielklasse. Unter Vorstand Marcus Steer wurde der FC Wacker München ab 2005 zu einem bundesweiten Vorzeigemodell für kulturelle Vielfalt und soziale Integration. Zahlreiche Ehrenamtliche kümmern sich heute beim FC Wacker um Flüchtlinge und Menschen in sozialen Problemlagen.

Die Trefferquote erhöhen, stabiler in den Leistungen werden und bis zum Schluss um den Aufstieg in die Kreisliga mitspielen, lauteten vor der Saison die selbst gesteckten Ziele bei den Amateurkickern des TSV München von 1860 e.V.. Ein Drittel der Punktspiele in der Saison 2015/2016 sind absolviert. Bislang liegt das Team von Amateur-Trainer Antonio De Spirito sportlich auf Kurs und steht nach sieben Spieltagen mit 19 Punkten auf Platz Eins. Ein Zeichen der neu gewonnenen Spielstärke: die bislang 24 Tore wurden von zwölf verschiedenen Spielern erzielt. Nur dreimal musste der Löwen-Keeper hinter sich greifen. »Der Start ist geglückt, jetzt wollen wir uns oben festbeißen und an der Spitze überwintern«, gibt Spielleiter Arnold Geißler die Richtung vor.

(as)

Artikel vom 14.10.2015
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