Jetzt Vorschläge einreichen

Verein »Freunde Giesings e.V.« verleiht wieder Giesinger Bürgerpreis

Mit ihrem Engagement ist die »Mutter-Courage«, Carla Obermüller, den Giesingern noch heute ein Vorbild.	Foto: privat

Mit ihrem Engagement ist die »Mutter-Courage«, Carla Obermüller, den Giesingern noch heute ein Vorbild. Foto: privat

Giesing · Der Verein »Freunde Giesings e.V.« verleiht dieses Jahr wieder den Giesinger Bürgerpreis. Die Auszeichnung würdigt ein besonderes bürgerschaftliches Engagement in oder für Giesing und ist mit 500 Euro dotiert. Die Bewerbungsfrist läuft noch bis zum 23. Oktober, 24.00 Uhr.

Der Giesinger Bürgerpreis kann an alle Bürgerinnen und Bürger, insbesondere jedoch an alle Giesingerinnen und Giesinger im 17. Stadtbezirk – Obergiesing-Fasangarten und im 18. Stadtbezirk – Untergiesing-Harlaching verliehen werden, die sich für die Bewahrung oder Weiterentwicklung des lebenswerten Giesinger Charakters als Innenstadtrandgebiet oder für bewährte oder neue Formen eines guten Zusammenlebens in Giesing eingesetzt haben oder sich noch engagieren. Es können natürliche oder juristische Personen und Initiativen für den Giesinger Bürgerpreis vorgeschlagen werden. Eigenbewerbungen sind nicht zulässig.

Die Vorschläge sind schriftlich mit einer Begründung beim Verein an seinem Geschäftssitz – Giesinger Bahnhofplatz 1, 81539 München – unter Angabe von Namen und Anschrift der vorschlagenden Person einzureichen. Anonyme Vorschläge bleiben unberücksichtigt. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen einer öffentlichen Festveranstaltung am 18. November, wo die Carla-Obermüller-Stele übergeben wird. Der ehemalige Vereinsvorsitzende Klaus Hahnzog hatte damals den Preis angeregt und die Mitgliederversammlung beschloss 2006, diese Ehrung ab 2007 alle zwei Jahre zu vergeben.

Das war zwei Jahre nach dem Tod von Carla Obermüller, die sich mit ihrem sozialpolitischen Engagement im Bezirksausschuss und im Seniorenbeirat und als Kämpferin gegen die Vertreibung der Mieter aus der Kolb-Siedlung am Wettersteinplatz einen Namen als Giesinger »Mutter Courage« gemacht hatte. Sie selbst nannte sich lieber »die dicke Alte von Giesing«, mit durchaus drohendem Unterton, denn sie ging notfalls auch auf die Straße, etwa Mitte der 80er Jahre, als sie zur Verbesserung des Pflegenotstands eine Großdemonstration auf dem Marienplatz organisierte oder 1990, als sie dort auf einer Kundgebung zu dem Thema »Auch in Zukunft müssen wir uns München leisten können«, sprach. Der Verein gewann mit der Trägerin der Medaille »München leuchtet« eine bekannte und markante Stadtteilbewohnerin als Namensgeberin für seinen Preis und dieser zugleich ein programmatisches Profil.

Diese Ausrichtung lässt sich an den bisherigen Preisträgern überprüfen. 2007 wurde der Mütterladen Giesing e. V. ausgezeichnet, der sich das Motto »Mütter für Mütter« gegeben hatte; 2009 dann der Perlentaucher e. V., der als Förderverein der Hauptschule an der Perlacher Straße das dortige Ganztagsschulmodell mit eigenen Theater-, Zirkus- und Kunstprojekten unterstützt. 2011 gewann Renate Werner den Preis, die gezeigt hat, dass auch eine Einzelperson viel bewirken kann: Seit Jahrzehnten hilft sie mit dem Verkaufserlös der von ihr unermüdlich gestrickten Socken und Pullis krebskranken Kindern und deren Eltern im Haunerschen Kinderspital. Für den Vorsitzenden Horst Walter sind das nur einige Beispiele für vorbildliches Engagement. Er denkt auch an Aktivisten, die zur Verbesserung der Wohnsituation im Stadtteil beitragen oder Zivilcourage und Toleranz fördern oder sich in besonderer Weise für soziale Belange in Giesing einsetzen. red

Artikel vom 07.10.2015
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...