Großes Interesse an Fragen rund um die neue Währung

AWO informiert über den Euro

Berg am Laim · Nur noch wenige Wochen sind es bis zur Einführung der neuen europäischen Währung, dem Euro.

Die Arbeiterwohlfahrt Berg am Laim – Trudering-Riem hatte deshalb alle interessierten Bürger zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. Mehr als 60 Personen haben die Gelegenheit wahrgenommen, mit Experten der Stadtsparkasse München und der Polizei über den Euro und die Einführung der neuen Währung zu diskutieren und Fragen zu stellen.

Die Vorsitzende der örtlichen Arbeiterwohlfahrt, Helga Dettmer, begrüßte die gut 60 Besucher der Veranstaltung, ehe Martin Bengsch, Kassier des AWO-Ortsvereins, die beiden Referenten, Herrn Kraus von der Stadtsparkasse München, und Herrn Filbert von der Münchner Polizei, vorstellte und ihnen das Wort übergab. Beide informierten über die Einführung des Euro, den Ablauf des Währungswechsels und die dabei möglicherweise auftretenden Sicherheitsrisiken. Der Euro wird ab dem 1. Januar 2002 zur gültigen Währung in den zwölf Mitgliedstaaten der Währungsunion. Ab dem 1. Januar wird die neue Währung an Geldautomaten und in den Banken und Sparkassen an Privatkunden ausgegeben.

Firmen und Geschäfte erhalten bereits vorher bestimmte Mengen an Euromünzen und -scheinen, welche sie ab dem 1. Januar als Wechselgeld herausgeben müssen. Privatleute dürfen noch bis zum 28. Februar 2002 mit der D-Mark bezahlen, danach nehmen nur noch Banken und Sparkassen die alte Währung an. Um den Menschen die Gewöhnung an den Euro etwas leichter zu machen, vergeben die Banken ab dem 17. Dezember 2001 sogenannte „Starter Kits“ an die Bürger. Für 20 DM kann jeder Kunde bei seiner Bank ein Münzpaket im Wert von 10.23 Euro erhalten. Dieses enthält alle Münzen von 1 Cent bis 2 Euro, der größten Münze. Wer so ein Paket haben will, muss allerdings schnell sein, denn für alle Bürger reichen die Starter Kits nicht aus. Für die ersten Januar-Tage erwarten die Banken einen gewissen Ansturm auf ihre Filialen, weil viele Menschen versuchen dürften, ihre alten Scheine und Münzen einzuzahlen, und dafür Euro zu erhalten. Die Banken werden deshalb längere Öffnungszeiten anbieten.

Um am Jahresanfang 2002 aber weder lange Wartezeiten in Kauf nehmen zu müssen, noch ganz ohne Bargeld dazustehen, empfehlen die Banken, in den ersten Januartagen zunächst am Automaten Euro zu holen, und erst später die restlichen D-Mark-Bestände auf die Bank zu bringen. Nicht nötig ist es hingegen, sich um seine Daueraufträge oder andere Abbuchungen zu kümmern. Diese werden automatisch auf Euro umgestellt. Wer vom letzten Urlaub noch Geld aus einem der Euro-Staaten übrig hat, der sollte sich rechtzeitig überlegen, was er damit tun will. Scheine tauschen die deutschen Banken bis zum 28. Februar in Euro um, danach wird man beispielsweise seine Lire nur noch bei der italienischen Zentralbank los.

Ausländische Münzen nehmen die Banken hier gar nicht an. Sie können aber als Spende bei den Kirchen oder bei der Aktion Sternstunden abgegeben werden. Immerhin, auch wenn nach dem 28. Februar 2002 Geschäfte keine D-Mark mehr annehmen, ungültig wird die alte Währung nicht. Wer also irgendwann nach dem 28. Februar im Sparstrumpf oder unter der Matratze noch D-Mark findet, der kann diese jederzeit bei seiner Bank einzahlen. Auch zur Sicherheit der neuen Währung hatten die Experten einiges zu sagen. Das neue Geld selbst ist dank verschiedener neuer Techniken noch fälschungssicherer als die D-Mark. Metallstreifen, Hologramme, Minischriften und Spezialfarben sollen den Geldfälschern ihr Handwerk erschweren. Auch bestehen die Euro-Scheine nicht aus Papier, sondern aus Baumwolle, fühlen sich also auch anders an als das gewohnte Geld.

Worauf die Bürger zur Zeit verstärkt achten sollten, sind Betrüger, die die Unwissenheit der Menschen auszunutzen versuchen. So machen die Banken darauf aufmerksam, dass sie selbst niemanden zu ihren Kunden schicken, der „D-Mark in Euro umtauschen“ oder „die Rente umrechnen“ soll.

Wenn also jemand vor der Tür steht, der Euro anbietet oder „die Ersparnisse zählen“ will, dann ist Vorsicht geboten. Niemanden in die Wohnung zu lassen und sofort die Polizei rufen, das raten die Fachleute. Wer größere Mengen D-Mark zu Hause hat, und diese im Januar zur Bank bringen will, der sollte ebenfalls vorsichtig sein.

Entweder mehrmals gehen oder aber mit einem Begleiter zur Bank gehen, so lässt sich das Risiko eines Überfall verringern.

Viele Fragen der Veranstaltungsbesucher konnten die beiden Experten beantworten, und spätestens, als sie echte Euroscheine und -münzen zum Anfassen unter den Besuchern herumgaben, wich die anfangs bei manchen noch vorhandene Skepsis gegenüber der neuen Währung.

Artikel vom 17.10.2001
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