Weichen werden gestellt

Hubert Aiwanger: Erding braucht eine echte Tunnellösung

Erst wurde die Verlängerun des Tunnels versprochen, dann hat man nichts mehr davon gehört. Die Freien Wähler wollen das Projekt wieder auf die Tagesordnung bringen.	Foto: Archiv

Erst wurde die Verlängerun des Tunnels versprochen, dann hat man nichts mehr davon gehört. Die Freien Wähler wollen das Projekt wieder auf die Tagesordnung bringen. Foto: Archiv

Erding · Die Landtagsfraktion der Freien Wähler spricht sich für eine Verlängerung des Bahntunnels in Erding im Rahmen des S-Bahn-Ringschlusses aus.

»Wir unterstützen die Forderungen der Stadt und der Erdinger Bürger nach einer echten Tunnellösung«, erklärt der Fraktionsvorsitzende Hubert Aiwanger. Gleichzeitig kritisiert er die Staatsregierung und macht indirekt einen Vorschlag, wie der Tunnel finanziert werden kann: »Anstatt immer nur gebetsmühlenartig nach der dritten Startbahn zu rufen, soll sich Seehofer erst mal um die wahren Verkehrsprobleme der Region kümmern. Verkehrsbelastungen für die Bürger müssen in dieser ohnehin stark belasteten Region reduziert werden.«

Bei einer Kundgebung am vergangenen Freitag am Erdinger Bahnhof vertrat Benno Zierer, der Betreuungsabgeordnete für den Landkreis, die Position der Freie Wähler-Landtagsfraktion. Seine Forderung ist klar: Der geplante S-Bahn-Tunnel soll verlängert, der Bahnübergang an der stark befahrenen Haager Straße beseitigt werden. Dann stünde auch das Areal um den heutigen Bahnhof für die städtebauliche Entwicklung zur Verfügung.

»Hier geht es um eine Weichenstellung für die Große Kreisstadt Erding auf mehrere Jahrzehnte hinaus«, betont Zierer. Ministerpräsident Horst Seehofer hatte für Erding, das vom Verkehr zum Flughafen stark belastet ist, Sondermittel versprochen – davon will die Staatsregierung mittlerweile nichts mehr wissen. »Wir werden den Ministerpräsidenten an seine Versprechungen erinnern«, kündigt Fraktionschef Aiwanger an.

Dagegen steht allerdings auch noch die Deutsche Bahn, die den Tunnel, wie von ihr geplant, erst jenseits des Erdinger Bahnhofs bauen will. Darüber hinaus gehende Kosten will der Staatskonzern nicht tragen. Das aber bedeutet ein Festhalten am Bahnübergang in der Haager Straße, den die Erdinger lieber heute als morgen abgebaut wüssten.

»Kein Ringschluss ohne Tunnel« lautete das Motto der Kundgebung. Dem lang ersehnten S-Bahn-Ringschluss droht eine Verzögerung, wenn es in Bezug auf Erding zu keiner Einigung kommt. Die Bürger und das parteiübergreifende Bündnis haben aber guten Grund, an ihren Forderungen festzuhalten. Rücken sie von ihrer Position ab, werden sie später keine Möglichkeit mehr haben, eine Verbesserung der Situation zu erreichen. Dann wäre der Status quo auf lange Zeit zementiert.

Artikel vom 30.09.2015
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