Mehr Sicherheit gefordert

Taufkirchen · Fußgänger und Radfahrer effektiv schützen

Rund 50 Teilnehmer zählte die Radl-Demo der Grünen in ihrer Heimatgemeinde, Taufkirchen. 	Foto: VA

Rund 50 Teilnehmer zählte die Radl-Demo der Grünen in ihrer Heimatgemeinde, Taufkirchen. Foto: VA

Taufkirchen · Erster Wiesn-Samstag und auch noch unsicheres Wetter: Da waren die Taufkirchner Grünen und die Mitglieder des ADFC, dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub, schon etwas gespannt.

Würden genug Menschen zur Demo kommen? Der Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen Taufkirchen hatte gemeinsam mit dem ADFC dazu aufgerufen, für mehr Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger zu demonstrieren. Die Sorgen waren unberechtigt, denn das Thema Radverkehr brennt den Taufkirchnern unter den Nägeln. Fast 50 Menschen trafen sich an der Kreuzung Waldstraße und bewegten sich klingelnd und Handzettel verteilend und mit Polizeischutz in Richtung Süden. An einigen Stellen wurde angehalten, um die Situation zu begutachten. Denn auf der Ortsdurchfahrt im alten Ortskern Taufkirchens gibt es viel zu enge Fußwege, kaum Radwege und viele unübersichtliche Gefahrenstellen.

Tempo 30 wäre eine Entlastung. Denn das Gefühl der Unsicherheit ist bei den Radfahrern durchaus berechtigt. Auch für die Autofahrer würde sich die Temporeduzierung lohnen. In den letzten zwei Jahren ereigneten sich laut Polizei auf dieser Straße 41 Unfälle, davon 26 mit Verletzungen. Am Zielort der Demonstration (Ecke Ritter-Hilprand-Straße) rollten die Grünen einen Zebrastreifen und einen roten (Radweg-)Teppich auf der von der Polizei abgesperrten Tölzer Straße aus. Lachend und kichernd fuhren und gingen die Demonstranten über die Stoffbahnen. Plötzlich war allen klar, wie schön dieser Fleck an einer der meist befahrenen Straßen Taufkirchens sein könnte. Denn einst war hier das Rathaus, die alte Brennerei, einst war hier richtig Leben. Jetzt ist es eine Gefahrenzone, die jeder Fußgänger und jeder Radfahrer tunlichst meidet. Auch für den Bäcker Götz ist die jetzige Verkehrssituation schwer erträglich. Er kam aus seiner Bäckerei und marschierte fröhlich und unter Beifall über den provisorischen Zebrastreifen. Wenig später kam er nochmal, um die Demonstrierenden spontan mit Brezn zu unterstützen. Denn auch für die kleinen Unternehmen bedeuten mehr Radfahrer und Fußgänger einen Gewinn.

Jutta Henkel (Beisitzerin im Vorstand), Mitorganisatorin der Demo, sagt: »Dem Fahrrad gehört die Zukunft. Wir fordern einen sicheren Radverkehr, denn das macht unsere Gemeinde lebens- und liebenswert. Die ständige Bevorzugung des Autos gegenüber anderen Verkehrsmitteln ist out. Wir brauchen ein sinnvolles Radverkehrskonzept!«

Die Gemeinderatsfraktion wird in den nächsten Sitzungen weiter für einen besseren und sicheren Radverkehr arbeiten. David Grothe (Mitglied des Gemeinderats), hat die Demonstration angemeldet. Er meint hierzu: »Der Taufkirchner Gemeinderat hat sich bisher nicht durch radfahrerfreundliche Entscheidungen ausgezeichnet. Das wollen wir ändern! Alle, die sich tagtäglich über die 'Stolpersteine' für Radfahrer ärgern, sollten genau hinschauen was die Politik macht.«

Artikel vom 29.09.2015
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