Die Königsklasse

München/Salmdorf · 40. Oktoberfest-Pokal des MCM in der Klasse »F3B«

Der Start entscheidet mit über den Erfolg, aber den größten Einfluss auf das Ergebnis hat die fliegerische Leistung der Piloten.	Foto: MCM

Der Start entscheidet mit über den Erfolg, aber den größten Einfluss auf das Ergebnis hat die fliegerische Leistung der Piloten. Foto: MCM

München/Salmdorf · Das Ziel ist der Oktoberfest-Pokal. Modellflieger aus verschiedenen Ländern messen sich an diesem Wochenende auf dem Modellfluggelände am Mühlweg in Salmdorf in mehreren Disziplinen, um am Ende die vierzigste Auflage des Wettbewerbs für sich zu entscheiden.

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1976 richtete der Modellbau Club München e.V. (MCM) den Wettbewerb zum ersten Mal aus. Seitdem treffen sich die Bastler und Piloten alljährlich während des Münchner Oktoberfests auf ihrer eigenen »Wiesn«, der Landepiste für ihre Segler.

Wer an Modellflugzeuge denkt, der hat die kleinen Nachbauten mit Verbrennungsmotoren vor Augen. Auch Segelflugzeuge werden »en miniature« nachgebildet. Sie werden wie ihre knatternden Kollegen vom Boden aus per Funk gesteuert. Allerdings haben sie, genau wie ihre großen Vorbilder, keinen eigenen Antrieb. Sie nutzen die Thermik, um in der Luft zu bleiben, sie gleiten mit ihren großen Spannweiten majestätisch durch die Luft und werden von ihren bodenstationären Piloten (hoffentlich) sicher gelandet.

Bei den Wettbewerben in Salmdorf gehen Flugzeuge der Klasse F3B an den Start. Nach den Klassifizierungen des internationalen Luftfahrtverbands FAI handelt es sich dabei um Modellflugzeuge (»F«) mit Funkfernsteuerung (»3«) in der Sparte Segelflug (»B«). Die Klasse F3B wird unter Insidern als die Formel 1 des Modellsegelflugs bezeichnet. Der Oktoberfest-Pokal ist gleichzeitig das Finale der World-Cup-Serie 2015. Hier geht es also um die Wettkampfwertung und um den Gesamtsieg der Saison.

Rund 100 Teilnehmer, darunter der amtierenden Weltmeister Martin Herrig, Vize-Weltmeister Andreas Herrig (MCM), Jugend-Weltmeister Johannes Krischke (MCM) sowie viele weitere Top-Piloten aus über zehn Ländern werden in spannenden Flügen um Sieg und Platzierung kämpfen. Die Herausforderung besteht darin, mit fliegerischem Können und Geschick unterschiedliche Flugaufgaben mit ein und demselben Modell zu bestreiten. Die Modelle werden mit elektrisch betriebenen Seilwinden hochgestartet und absolvieren pro Durchgang je einen Zeit-, Strecken- und Geschwindigkeitsflug. Die eingesetzten Modelle sind im Entwicklungsaufwand und Hightech-Bauweise den manntragenden Segelflugzeugen mindestens ebenbürtig, hinsichtlich Festigkeit sogar deutlich überlegen.

Beim Zeitflug ist der Pilot gefordert, den Flieger möglichst genau zehn Minuten in der Luft zu halten, um ihn dann mit einer Ziellandung sicher zu Boden zu bringen. Den Streckenflug gewinnt der Pilot, der eine 150 Meter-Strecke möglichst oft durchfliegt. Da der Segler keinen Motor an Bord hat, ist das Geschick des Piloten gefordert, Aufwinde zu finden und bestmöglich zu nutzen. Der Geschwindigkeitsflug wird ebenfalls auf der 150-Meter-Strecke absolviert. Diese Strecke muss viermal innerhalb möglichst kurzer Zeit durchflogen werden. Am Ende jeder Strecke steht eine 180-Grad-Wende an, die mit viel Geschick ebenfalls so schnell wie möglich absolviert werden muss, damit die Gesamtzeit nicht darunter leidet.

Begonnen haben die Wettbewerbe bereits am Freitag, 25. September, enden werden sie am Sonntag, 27. September. Die Flugzeiten am heutigen Samstag sind von 8 bis 19 Uhr, am Sonntag von 8 bis 17 Uhr. Zuschauer sind erwünscht, denn gewinnen kann den Oktoberfest-Pokal nur einer der Piloten. Den Applaus und die Anerkennung für ihre Leistung aber haben alle verdient.

Artikel vom 24.09.2015
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