Sport und Spiel für alle

SV-DJK München-Haidhausen lebt den Integrationsgedanken vorbildlich

Haidhausen/Oberföhring · »Inklusion ist ein wichtiges, gesellschaftliches Thema. Leider bleibt die Wirklichkeit meist hinter den Anfangs hoch gesteckten Zielen und Erwartungen zurück«, erklärt der 2. Vorsitzende des SV-DJK München-Haidhausen, Peter Veth.

Nicht so beim Haidhauser Sportverein, der gemeinsam mit der Pfennigparade – Phoenix GmbH das Projekt »Emoki« voran treibt.

»Emoki« bietet Kindern mit und ohne Behinderungen ein besonders geeignetes und vielfältiges Sportangebot. Hierbei spielt der inklusive Gedanke eine große Rolle. »Im Gegensatz zur Integration gibt es hier nicht spezielle Angebote, die sich speziell an behinderte Kinder richten, sondern es wird gemeinsam Sport getrieben. Dabei werden Ängste und Unsicherheiten im Umgang mit Behinderten abgebaut. Bei Kindern geht so etwas immer ganz schnell«, berichtet Peter Veth weiter.

Der Begriff »Emoki« steht dabei für Emotion, Motivation und Bewegung. Bei »Emoki – Sport für alle!« treiben Kinder mit Beeinträchtigungen und ohne gemeinsam Sport. Nicht die Leistung steht hier an erster Stelle, sondern der Spaß an der Bewegung. 14 verschiedene Sportarten stehen dabei zur Auswahl, sodass für jeden das passende Angebot dabei ist.

So bietet der SV-DJK Haidhausen im Rahmen von »Emoki« in diesem Herbst auch in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Alpenverein, Sektion Kampenwand, einen Kletterkurs für Kinder zwischen fünf und elf Jahren an (13. November bis 18. Dezember, sechs Mal Freitag 15 bis 17 Uhr). In der Kletterhalle in Thalkirchen können zehn Kinder mit und ohne Behinderung im Kletterkurs »Klettern – Sport für alle!« neue Erfahrungen am Fels erleben. Spielerisch und mit viel Spaß und Freude werden die vorhandenen Grundkenntnisse in Knotenkunde und Sicherung sowie die Klettertechnik erweitert. Auch weitere Hallen- und Outdoor-Sportarten wie Ballspiele, Bogenschießen oder Zumba gehören mit zum umfangreichen Programm.

Besonders stolz ist Peter Veth aber auf die Schwimmkurse, die im speziell auf die Bedürfnisse von behinderten Kindern ausgerichteten Schwimmbad der Pfennigparade in Oberföhring das Schwimmen und Tauchen lehren. »Ein gesundes Kind kann in zehn bis 15 Stunden schwimmen lernen, ein behindertes Kind braucht dazu mindestens dreimal so lang, wenn nicht länger«, erklärt der engagierte Sportler. Beiden gleich ist der Spaß am Planschen und Toben im Wasser. »Eines meiner Schützlinge hat vier Jahre gebraucht, aber jetzt kann er ohne Hilfsmittel selbstständig schwimmen. Ein großer Erfolg für dieses Kind, sich ein Stück Selbstständigkeit erkämpft zu haben«, betont Peter Veth nicht ohne Stolz. Die nächsten Schwimmkurse starten am 23. September bis 21. Oktober, fünf Mal mittwochs, 16 bis 18 Uhr und vom 11. November bis 16. Dezember, fünf Mal mittwochs, 16 bis 18 Uhr. Weitere Infos finden Eltern unter www.emoki-sport.de

»Wir wollen aber nicht nur Eltern ermutigen, ihre Kinder bei uns Sport treiben zu lassen, sondern vor allem mehr Vereine dazu motivieren, ebenfalls inklusive Angebote anzubieten, um das gemeinsamen Anliegen, Inklusion auch wirklich zu leben«, betont Peter Veth. Wer hier Beratung wünscht, findet bei Emoki immer ein offenes Ohr. Anfragen können gerne unter E-Mail info@emoki-sport.de gestellt werden. hw

Artikel vom 15.09.2015
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