Keine pauschalen Vorverurteilungen

Feldkirchen · Bayerischer Jagdverband distanziert sich von illegalen Abschüssen

Feldkirchen · Der Bayerische Jagdverband (BJV) distanziert sich in aller Form von jeglichen illegalen Abschüssen. »Der bekannt gewordene illegal Abschuss eines jungen Uhus ist leider ein konkreter Anlass, um das nochmals deutlich zu machen«, so Thomas Schreder, Biologe und BJV-Pressesprecher.

In diesem Zusammenhang weist Schreder aber darauf hin, dass bei der Verfolgung der Täter sehr genau gearbeitet werden muss. Öffentlich geäußerte Vermutungen oder Vorverurteilungen in jeglicher Hinsicht sind der falsche Wege, diese Vergehen aufzuklären und den Tätern habhaft zu werden, so Schreder. Da derartige Vorfälle für die Akzeptanz der Jagd in der Bevölkerung eine entscheidende Bedeutung haben, wird der BJV eine außerordentliche Mitgliederversammlung Anfang Oktober einberufen, bei der alle Kreisvorsitzende aus ganz Bayern über den aktuellen Stand informiert und eine Resolution zu diesem brisanten Thema verfasst werden soll. Ziel ist es, auch durch die Mitarbeit der Jäger zur Aufklärung beizutragen und so die Täter schneller zu identifizieren. Die Täter können aus vielen gesellschaftlichen Bereichen kommen, daher muss sich die Suche sehr offen gestalten.

Der BJV ist in vielen Bereichen des Umwelt- und Naturschutzes aktiv. In vielen Kreisgruppen und Vereinen wird intensiv für die dem Jagdrecht unterliegenden Arten, aber auch für viele andere Arten gearbeitet. Zudem ist der BJV als anerkannter Naturschutzverband Teil des »Netzwerks Große Beutegreifer« in Bayern, das sich zusammen mit den Vertretern vieler Umweltverbände und der Behörden für das Wohl der großen Beutegreifer Luchs, Wolf und Bär engagiert.

Dass durch die Taten Einzelner ein schlechtes Licht auf die gesamte Jägerschaft fällt, ist in den Augen Schreders zwar verständlich, aber auf keinen Fall gerechtfertigt. Ohne zu wissen, ob es sich bei den Tätern tatsächlich um Jäger handelt, ist eine pauschale, öffentliche Verdächtigung ohne jeglichen konkreten Hinweis abzulehnen und nicht zielführend, so Schreder. Pauschale Äußerungen und Verdächtigungen lehnt der BJV in diesem Zusammenhang strikt ab. Vielmehr sollte zur Aufklärung der direkte Kontakt zu den örtlich Verantwortlichen gesucht werden. Niemand sonst hat eine vergleichbare Ortkenntnis und kann zielgerichtete Hinweise geben. Für die waidgerechten Jäger im Bayerischen Jagdverband steht der Schutz geschützter Tierarten außer Frage und ist, neben dem Muttertierschutz, eine der wichtigsten ethischen Grundsätze im Jagdbetrieb in den Revieren.

Artikel vom 16.09.2015
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