»Es geht uns um den Sport – gemeinsam«

Runder Tisch zwischen dem TSV Trudering und dem DJK Sportbund Ost

Trudering · Von einem offenen Streit der beiden Traditionsvereine aus dem Münchner Osten war die Rede. Die Volleyballer vom DJK Sportbund Ost würden die Handballer vom TSV Trudering aus deren Halle vertreiben wollen.

Und obendrein auch noch ein farbig abgesetztes Spielfeld beantragen – ein Skandal. Auf Grund diverser Pressemeldungen wurde die Angelegenheit sogar politisch. Nun trafen sich jedoch beide Vereine an einem runden Tisch und waren sich schnell einig, dass es beiden am Ende doch nur um den Sport gehe.

»Was in den Medien veröffentlicht wurde, entbehrt teilweise jeglicher Grundlage«, erklärt Oskar Grabler, erster Vorsitzender beim DJK Sportbund Ost. »Nach dem Aufstieg unserer Volleyballerinnen in die zweite Bundesliga mussten wir mangels eigener Alternativen eine Halle beantragen. Aber es war zu keinem Zeitpunkt unser Ziel, unseren befreundeten Verein TSV Trudering aus deren neuen Heimat zu vertreiben.« Im Gegenteil – der DJK Sportbund strebt eine eigene Hallenlösung an und hat sogar eine mögliche Lösung im Blick. »Demnächst wird eine neue Halle in der Führichstraße fertiggestellt«, sagt Bastian Henning, Trainer der erfolgreichen Damenmannschaft. »Diese könnte man zu einem Volleyball-Zentrum ausbauen. Sowohl wir als auch die Sportstadt München könnten davon profitieren.«

Grundsätzlich sehe man das Truderinger Gymnasium nur als Zwischenlösung. »Wir möchten dort in der kommenden Saison unsere Heimspiele in der zweiten Bundesliga austragen«, sagt Henning. »Aber wir hoffen auf eine eigene Heimat in der nächsten Saison, idealerweise in der Führichstraße.« Sebastian Weber, Handballabteilungsleiter beim TSV Trudering, unterstützt die Volleyballer. »Die Hallensituation in München ist schwierig für die Vereine«, weiß der Abteilungsleiter. »Auch wir stoßen an unsere Kapazitäten.« Mit acht Erwachsenen- und neun Jugendmannschaften sei man bereits am Limit. »Wir schaffen es nicht einmal, die Trainingseinheiten gerecht aufzuteilen. Unsere Damenmannschaft ist in der vergangenen Saison in die Bezirksliga aufgestiegen und muss nun auf Grund der Hallenknappheit auf Trainingszeiten verzichten. Das ist nicht einfach.« Dass der DJK Sportbund Ost seine Heimspiele in Trudering austragen möchte, stelle kein Problem dar. »Zunächst einmal haben wir höchsten Respekt«, erklärt Weber. »Der Aufstieg der Volleyballerinnen des DJK stellt einen sportlichen Meilenstein für den Münchner Osten dar.« Umso mehr versteht Weber den Wunsch, in einer eigenen Halle spielen zu können. »Das können wir beim TSV Trudering sehr gut nachempfinden. Schließlich haben auch wir lange warten müssen, bis wir endlich eine Heimat gefunden haben.«

Letztlich waren beide Vereine froh, die entstandenen Ungereimtheiten aus dem Weg räumen zu können. »Es ist schade, dass durch die Meldungen in einigen Medien der Sport in den Hintergrund gerückt ist«, sagt Bastian Henning. »Uns geht es allerdings beiden gemeinsam um den Sport. Beide Vereine verfolgen die gleichen Ziele.« Weber ergänzt: »In der kommenden Saison werden wir uns bei den Heimspielen gegenseitig unterstützen. Warum sollte Handball und Volleyball nicht gemeinsam möglich sein, wenigstens für diese eine Spielzeit?« Die Volleyballerinnen des DJK Sportbund Ost starten mit einem Derby gegen den SV Lohhof in das »Abenteuer Bundesliga« (Samstag, 19. September, 19.00 Uhr), eine Woche später starten die Truderinger Handballer gegen den FC Bayern München in die neue Saison (Samstag, 26. September, 18.30 Uhr).

Artikel vom 05.08.2015
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