In Johanneskirchen fehlen 1000 Parkplätze – Enttäuschung über Stadträte

Opfer der Rathauspolitik?

Johanneskirchen · Anna-Maria Kronthaler, Bürgerin in Johanneskirchen, zur Situation der Stellplätze in dem nicht allzu großen Viertel in Johanneskirchen, das im Süden durch den Bichlhofweg und die Johanneskirchner Straße, im Osten durch die S 8, im Norden durch die Stadtgrenze zu Unterföhring und im Westen durch die beidseitige Bebauung an der Preziosastraße begrenzt wird: »Hier leben etwa 4000 Menschen in ca. 1720 Wohneinheiten (WE) mit 1100 Stellplätzen im wesentlichen in der Freischütz-, Preziosa- und Silvanastraße. Etwa 1000 Stellplätze fehlen.

Die Bedarfssituation für Stellplätze und Garagen ignoriert die Landeshauptstadt München seit Jahren, letztmals bei der Ausweisung des neuen Baugebietes, bei dem nur Tiefgaragenstellplätze für das Neubauvorhaben vorgesehen waren.

Was sich in unmittelbarer Nachbarschaft tagtäglich ereignet, interessiere offensichtlich nicht. Unbedingt erforderlich gewesen wäre, eine Fläche für die Errichtung eines größeren Parkhauses auszuweisen, um mit einer Gemeinschaftsanlage zur Behebung der bestehenden Parkplatzmisere beizutragen, da die älteren Bebauungspläne wohl nicht einmal für jede weite WE einen Stellplatz vorsahen. Daher haben sich eindrucksvolle Stellplatzdefizite mit sicherheitsrelevanten Folgen eingestellt.

Bereits im Mai 2001 hat der Stadtrat „sein Gesamtkonzept zur Verwendung der Stellplatzablösemittel“ beschlossen, in dem ausdrücklich die Bereitschaft zum Garagen-Bau festgeschrieben ist.“ Leider haben es die hier zuständigen Stadträte bei der Landeshauptstadt München und beim Bezirksausschuss versäumt, sich für die das für Bürger so wichtige Thema einzusetzen.

Unterstellt man, dass für die gerade errichteten und noch künftigen 498 WE in ausreichender Zahl TG-Stellplätze errichtet wurden, dann stehen für die älteren, größeren 1222 WE zwei Läden, ein Pub und ca. 600 Stellplätze in Tiefgaragen und auf den Grundstücken der Wohnanlagen zur Verfügung. Berücksichtigt man Fortsetzung auf Seite 5 die Stadtrandlage und dass diese WE etwa zu drei Viertel aus Drei-, Vier- und Fünfzimmerwohnungen bestehen, die so Anne-Maria Kronthaler weiter, im Regelfall von mehr Bewohnern bewohnt werden, dann resultiert daraus, dass vielfach zwei Pkw pro WE vorhanden sind.

Errechnet man den Bedarf nach den Richtzahlen des Bayerischen Staatsministeriums des Inneren, MABI 1978, Seite 189, mit nur 1 Stellplatz pro WE und einem 1/10 Stellplatz für Besucher und setzt für die beiden Läden und das Pub 40 Stellplätze an, dann beträgt das Defizit 785 Stellplätze. Man ist sich jedoch einig, dass diese Richtzahlen aus 1978, dem heutigen Bedarf nicht mehr gerecht werden, also anzuheben sind, um zu berücksichtigen, dass vielfach 2 Pkw pro WE vorhanden sind. Schätzt man, dass 2 Pkw auf 220 WE fallen, dann fehlen in unserem Viertel 1000 Stellplätze.

Die Bewohner weichen gezwungenermaßen auf die Straße aus, um dort den hierfür nicht vorgesehenen Parkraum zu suchen. 82 Pkw werden in Parkbuchten, 87 auf der Straße und 137 werden „schräg“ im wesentlichen auf der Fahrbahn geparkt; ca. 700 Pkw-Halter finden in unserem Viertel keinen geduldeten Parkraum.

Deshalb wird grob rechtswidrig im Bereich von Straßeneinmündungen, in Kurven, an TG-Einfahrten, schräg, teilweise auf Gehwegen, in Baumgräben, manchmal in der zweiten Reihe oder in Feuerwehrzufahrten geparkt. Für die Fahrer von Einsatzfahrzeugen ist dies ein Albtraum, da vielfach kein oder nur ein erschwertes Durchkommen möglich ist. Ein Gegenverkehr ist ohnehin ausgeschlossen, wenn beispielsweise die Feuerwehr au der Silvanastraße nach Westen in die Preziosastraße einbiegen muss.

Nach der angeblich eingeleiteten Wende in der Stellplatz-Politik, so die engagierten Bürgerin fragen sich hier die Bürger, ob auch in diesem Viertel die Landeshauptstadt München direkt Abhilfe in Form der Anlegung weiterer Parkbuchten auf Grünflächen zwischen Straße und Gehweg in der Preziosastraße sowie finanzieller Unterstützung bei der Schaffung weiterer Stellplätze durch die Wohnungseigentümergemeinschaften der verschiedenen Wohnanlagen leisten wird.

Mittel aus dem Stellplatz-Ablösetopf von 120 Millionen DM wären für diese bestimmungsgemäße Verwendung vorhanden: Anna-Maria Kronthaler: Die Möglichkeit, Zuschüsse für Stellplätze zu erhalten, dürfte noch nie so gut wie jetzt gewesen sein.«

Artikel vom 10.10.2001
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