Sämtliche Züge kamen nicht mehr bis zum Hauptbahnhof

Defekte IC-Lok legt Bahnverkehr rund um München lahm

München · Über zwei Stunden war der Bahnverkehr zwischen München Hauptbahnhof und Pasing am Montagmorgen unterbrochen. In der Lokomotive des Intercity-Zuges 2300 (München – Berlin) hatte ein Transformator Feuer gefangen. Der Großeinsatz der Feuerwehr führte zur Sperrung sämtlicher Gleise in der Nähe der Donnersberger Brücke.

Die Fahrgäste im IC kamen nicht zu Schaden. Weder S-Bahn- noch Regional- und Fernverkehrszüge konnten von und nach München Hauptbahnhof fahren, wodurch viele tausend Reisende von der Störung betroffen waren. Erst im Laufe des späteren Vormittags konnte die Deutsche Bahn (DB) die Gleise nach und nach wieder zur Verfügung stellen.

Gegen 7.30 Uhr hatte der Lokführer des IC 2300 eine Rauchentwicklung am Trafo der Lok gemeldet. Um die herbeigerufenen Einsatzkräfte der Feuerwehr zu schützen, sperrte die DB um 7.50 Uhr zwischen Donnersberger und Friedenheimer Brücke alle zehn Gleise. Zwischen München Hauptbahnhof und Pasing war kein Zugverkehr mehr möglich. S-Bahnen und Regionalzüge mussten vorzeitig wenden, unter anderem am Ostbahnhof und in Pasing oder bereits weiter außerhalb im Münchner S-Bahn-Netz. Insbesondere der Bahnhof München-Pasing war schnell überlastet.

Nach dem Ende des Feuerwehreinsatzes konnte die DB kurz nach zehn Uhr den Zugverkehr wieder schrittweise aufnehmen. Als erstes fuhren die S-Bahnen und die Züge in Richtung Ingolstadt und Regensburg. Als letztes – nachdem die beschädigte Lok abgeschleppt war – konnten um 12.05 Uhr auch die Züge auf den Gleisen Richtung Augsburg und Lindau wieder fahren.

»Wir bedauern, dass so viele Reisende große Verspätungen in Kauf nehmen mussten. Für den Zugverkehr rund um München war die Sperrung am denkbar schlechtesten Ort. Wir haben dort keine Art von Bypass – und auch die städtischen Verkehrsmittel und Straßen waren leider schnell überlastet«, so Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn in Bayern.

Mehr als 200 Züge konnten heute Morgen in dem gesperrten Abschnitt zwischen München Hauptbahnhof und Pasing nicht verkehren. Dies wirkte sich auf den gesamten Bahnverkehr in Südbayern aus. Reisende mussten noch bis weit in die Nachmittagsstunden mit Verspätungen rechnen. Zusätzlich sorgte eine Oberleitungsstörung am Ostbahnhof von 10.50 bis 11.30 Uhr für Behinderungen im Fern- und Regionalverkehr. Die S-Bahn war davon nicht betroffen.

Für die 230 Reisenden des IC 2300 bestand durch den Trafo-Brand keine Gefahr. Sie konnten während des Feuerwehreinsatzes im Zug ausharren. Die Waggons wurden von der beschädigten Lok abgekoppelt und zum Hauptbahnhof zurückgezogen. Dort wurden die Fahrgäste von DB-Mitarbeitern betreut und konnten mit anderen Zügen ihre Reise fortsetzen. Die beschädigte Lokomotive ist seit 1988 im IC-Verkehr im Einsatz und legt im Jahresdurchschnitt 250.000 Kilometer zurück. Sie gehört zur Baureihe 120, die seit vielen Jahren zuverlässig Fernverkehrszüge ans Ziel bringt. Die Lok wird nun von der DB untersucht, die Ursache des Brandes wird noch ermittelt.

Artikel vom 27.07.2015
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