München ist bunt e.V. will Auftritt von »Pegida«-Gründer Bachmann nicht tatenlos hinnehmen

Bündnis ruft zum Gegenprotest auf

München · Der Verein »München ist bunt e.V.« hat ein Problem, und zwar mit der Veranstaltung am kommenden Montag, 20. Juli, auf dem Marienplatz. Die »patriotischen Europäer«, besser bekannt unter dem Namen »Pegida« kommen am Abend zu einer Kundgebung zusammen. Mit dabei: der umstrittene »Pegida«-Gründer Lutz Bachmann, bekannt geworden durch Spaziergänge in Dresden, für die er den Begriff »Montags-Demonstration« missbraucht hat, und durch selbst im Internet veröffentlichte Fotos, die ihn im Hitler-Look zeigen. Das Problem des Vereins: Solche Leute wollen die bunten Münchner nicht ihrer weltoffenen Stadt haben.

Deshalb rufen München ist bunt e.V. und ein breites Bündnis aus Organisationen, Religionsgemeinschaften und Parteien zum Gegenprotest auf. Micky Wenngatz, die Vorsitzende des Vereins: »Lutz Bachmann will mitten im Herzen Münchens, am Marienplatz, mit seinen rassistischen Hasstiraden und menschenverachtender Hetze Stimmung gegen unsere muslimischen Mitbürger und Flüchtlinge machen. Das dürfen wir nicht hinnehmen.«

Der Verein hat wieder ein breites Bündnis geschmiedet, das zum Gegenprotest aufruft. Erstunterzeichner dieses Aufrufes sind: München ist bunt! e.V., der Ausländerbeirat der Landeshauptstadt München, der Kreisjungendring München, die jusos München, die DGB-Region München, das Münchner Forum für Islam e.V., der Katholikenrat Region München, die grüne Jugend München, das evangelische Prodekanat München, die schwul-lesbische WählerInneninitiative Rosa Liste München e.V., die SPD München, BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN München und die Freunde Abrahams.

Auf die Frage wie denn der Gegenprotest aussehen könnte, antwortete Wenngatz: »Bunt und vielfältig, so wie München eben ist. Wir hatten ja schon Anfang dieses Jahres gesehen, wie es funtioniert. Die einen blasen den Nazis den Marsch, die anderen pfeifen ihnen was und wieder andere tanzten den Pegida. Ich für meinen Teil jedenfalls werde am Montag ab 18.30 Uhr am Marienplatz laut und deutlich sagen, was ich von Rassisten halte.«

Münchner und München-Besucher, die ihr Recht auf Meinungsfreiheit nutzen wollen, sind herzlich eingeladen, am Montagabend ihre Stimme zu erheben.

Artikel vom 17.07.2015
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