Eine Frage der Perspektive

Erding · »Architektouren«: Gestaltung, die auf sich aufmerksam macht

Die Gestaltung der Kita »Kleine Strolche« in Berglern gilt mit seinem kindgerechten Innenhof und den dahin ansteigenden Pultdächern als beispielhaft. Daneben werden im Rahmen der Architektouren sechs weitere Objekte im Kreis Erding vorgestellt.	F.: kw

Die Gestaltung der Kita »Kleine Strolche« in Berglern gilt mit seinem kindgerechten Innenhof und den dahin ansteigenden Pultdächern als beispielhaft. Daneben werden im Rahmen der Architektouren sechs weitere Objekte im Kreis Erding vorgestellt. F.: kw

Erding · Am 27. und 28. Juni starten wieder die »Architektouren« der bayerischen Architektenkammer, die die Veranstaltung als eine »Leistungsschau bayerischer Architektur« bezeichnet.

Seit 20 Jahren findet diese nun schon statt, und heuer sind es 284 Objekte in 170 Orten in ganz Bayern. Mit dabei sind in diesem Jahr auch viele Objekte aus der Stadt und dem Kreis Erding.

Am augenfälligsten die bekanntermaßen generalsanierte Schrannenhalle mitten in Erding. Das markante Gebäude beherrscht den gleichnamigen Platz im Stadtzentrum. Der Denkmalschutz war und ist ein wichtiges Element bei der Bewertung, welche Bauvorhaben in den Katalog aufgenommen werden. Wie immer bei dieser Veranstaltung werden Besichtigungen angeboten. Hier ist das am Samstag um 10 und am Sonntag um 15 Uhr der Fall. In der Regel sind Vertreter der planenden Architekten dabei, um Erläuterungen zu geben. Bauherrin hier ist die Kreissparkasse Erding. Hier haben die Macher von der Architektenkammer auch noch ein weiteres Angebot geschaffen: Die »Kinder-Architektouren«: Am Samstag ab 15 Uhr ist hier ein Zeichen- und Bastelwettbewerb für junge Bauherren ab sechs Jahren. Das Angebot ist kostenlos.

Dass Privatleute ihr neues Haus für diese Besichtigungen öffnen ist nicht selbstverständlich. Marie-Luise und Konrad Wolfertstetter in Eibach 43 in Dorfen machen das, und zwar am Samstag von 10 bis 12 und am Sonntag von 13 bis 16.30 Uhr. Ihr Massivholzhaus steht als Beispiel für Energieeffizienz und Barrierefreiheit. Auch Christine und Christian Wimmer aus dem Römerweg 32 in Isen haben ihr Holzhaus zur Besichtigung freigegeben, und zwar am Sonntag von 14 bis 17 Uhr. Die Gestaltung ist eine völlig andere als in Dorfen, für am Thema Interessierte lohnt sich daher der Besuch beider Objekte. Die Baugenossenschaft Erding hat mit der Schaffung von 51 neuen Wohnungen Druck aus dem Markt genommen, und das so gestaltet, dass es der Architektenkammer eine Aufnahme in den Katalog wert war. Zu besichtigen ist die Anlage an der Michael-Ferstl-Straße 19 am Sonntag um 10.30 und um 15.30 Uhr.

Ein weiteres Beispiel für zukunftsorientiert moderne Architektur ist der Neubau des Kinderhauses »Mariä Verkündigung« in der Langen Feldstraße in Altenerding am Sonntag um 11 Uhr zu besichtigen, ebenso das Montessori-Kinderhaus am Brachvogelweg in Erding am Samstag von 14 bis 16 Uhr, und die Kindertagesstätte Berglern an der Hardter Straße am Samstag um 10 Uhr. Hier zeigen die kreativen Köpfe, wie einfallsreich und optisch attraktiv die Gestaltung sein kann, ohne den praktischen Nutzen zu vernachlässigen. Im Fall des Montessori-Kinderhauses ist es übrigens derselbe Architekt gewesen, der schon die mehrfach preisgekrönte Montessori-Schule in Aufkirchen geplant hat. Gernot Vallentin aus Dorfen hat auch hier wieder ein Passivhaus errichtet.

Weil es das 20. Mal ist, dass die Architektouren stattfinden, hat die Architektenkammer einen Fotowettbewerb für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre ausgelobt. Blickwinkel und Perspektiven, spannende Details, alles geht. Wie nehmen Kinder und Jugendliche die Räume, die sie täglich umgeben, wahr? Wie nehmen sie Architektur wahr? Die Bayerische Architektenkammer als Veranstalter der Architektouren will mit dem Wettbewerb herausbekommen, was Kindern an moderner Architektur auffällt, was ihnen gefällt und was nicht. Es geht um die Sichtweise und Blickwinkel (auch fotografisch) von Kindern und Jugendlichen auf Architektur! Teilnehmer können bis Mittwoch, 1. Juli, ihre Fotos an matzik@byak.de senden. Die Bilder werden von einer Jury bewertet, die eindrucksvollsten Bilder werden mit Buchpreisen ausgezeichnet und im Deutschen Architektenblatt veröffentlicht.

Die Aufnahmen (tif oder jpg) können schwarz-weiß oder farbig sein, die Dateigröße sollte in etwa ein Megabyte betragen. kw

Artikel vom 26.06.2015
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