Feld-Ahorn ziert nun Botanischen Garten

Nymphenburg · Sichtbares Zeichen für erfolgreiche Kooperation mit BUND Naturschutz

Dr. Ehrentraud Bayer und Manfred Siering pflanzten den Feld-Ahorn ein.	Foto: BUND Naturschutz, München

Dr. Ehrentraud Bayer und Manfred Siering pflanzten den Feld-Ahorn ein. Foto: BUND Naturschutz, München

Nymphenburg · Menschen brauchen Bäume. Gerade in Städten steht der Baum stellvertretend für »die Natur« an sich. Seit nunmehr fünf Jahren engagieren sich der Botanische Garten München und der BUND Naturschutz (BN) deshalb gemeinsam dafür, die Bevölkerung über Bäume zu informieren und die Menschen für den Schutz und Erhalt der alten Bäume zu sensibilisieren.

Als sichtbares Zeichen für die erfolgreiche Zusammenarbeit hat der Arbeitskreis Baumschutz des BUND Naturschutz dem Botanischen Garten München nun einen Feld-Ahorn – den Baum des Jahres 2015 – überreicht.

Manfred Siering, stellvertretender Vorsitzender des BUND Naturschutz in München und Leiter des Arbeitskreises Baumschutz im BN, sagte in diesem Zusammenhang: »BUND Naturschutz und Botanischer Garten München passen wunderbar zusammen. Den Menschen die Natur nahe zu bringen, ist eines unserer wichtigsten Satzungsziele. Wo, wenn nicht hier, können Menschen vor der Haustür einen Blick in das wunderbare Kabinett der Natur erleben? Für viele ist das der Einstieg zu einem besseren Verständnis für die Natur“.

Seit 2011 informiert der BN zum Internationalen Tag des Baumes die Besucher des Botanischen Gartens über einzelne Baumarten und ihre Besonderheiten sowie über aktuelle Themen des Baumschutzes. Viele Besucher seien angesichts der Leistungen, die Bäume für den Menschen erbringen, erstaunt. »Mir war gar nicht bewusst, wie wichtig Bäume für unsere Lebensqualität sind« sei ein häufiger Kommentar, so der BN. Aus Sicht des BN zeige sich ein schleichender Verlust an Wissen über die Bäume. Noch vor 20 Jahren war es selbstverständlich, wenigstens einen Großteil der heimischen Baumarten zu kennen. »Heute haben viele Menschen bereits mit Eiche, Buche, Fichte und Kiefer große Schwierigkeiten.«

Die Zusammenarbeit zwischen BN und Botanischem Garten hat ihre Wurzeln bereits in den frühen 1990er Jahren: Schon damals nutzte der BN den Reichtum an Baumarten im Botanischen Garten, z.B. um das Heft »Nadelgehölze – Ein Wegweiser für Nadelbaumarboreten Mitteleuropas« herauszugeben. »Als Münchner Botanikerin freue ich mich besonders, dass der Bund Naturschutz sich mit seinem Arbeitskreis Baumschutz für die Erhaltung des Baumbestandes unserer schönen Stadt einsetzt«, sagte Dr. Ehrentraud Bayer, Leitende Sammlungsdirektorin des Botanischen Gartens München. Ohne Bäume wäre München nur halb so schön und vielen Münchnern sei nicht bewusst, dass eine Buche mit 800.000 Blättern z.B. 2400g Kohlendioxid pro Stunde verarbeitet und an sonnigen Tagen 25 m² Blattfläche den ganzen Sauerstoffbedarf eines Menschen decken können. »Bäume dämpfen Großstadtlärm, spenden Feuchtigkeit und mildern das Backofenklima der Innenstadt.«

Der überreichte Feld-Ahorn ist von Natur aus in Mitteleuropa weit verbreitet. Auch im Gebirge findet man ihn bis in etwa 800 Metern Höhe. Meist wächst er als strauchartiger Baum. Obwohl er bis zu etwa 200 Jahre alt wird, erreicht er selten Höhen über 15 Meter.

Passend zur Übergabe des Feld-Ahorns präsentiert der Botanische Garten auch Drechselarbeiten und Holzmuster des Germeringer Holzkünstlers Volkmar Zimmer. Die Arbeiten sind aus dem Holz der drei einheimischen Ahorn-Arten gearbeitet, die alle schon Baum des Jahres waren bzw. sind: Feld-Ahorn 2015, Berg-Ahorn 2009, Spitz-Ahorn 1995.

»Mich fasziniert nicht nur die besondere Schönheit des Holzes – insbesondere seine Maserungen, Farbtöne und Gerüche – sondern auch die Veränderungen, wie sie etwa Pilzbefall hervorruft, Wucherungen und Ähnliches mehr«, so Zimmer.

Nicht nur mit der großen Sammlung von Drechselarbeiten, sondern auch durch Führungen zu den lebenden Bäumen im Botanischen Garten versuche er, die Menschen für Bäume zu begeistern.

Artikel vom 16.06.2015
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