Mit Domino-Effekt

Landkreis Erding · Einsatzschwerpunkte im Landkreis verschieben sich

Standort Taufkirchen: Die Garage der Helfer vor Ort bei der Feuerwehr Taufkirchen (rechte Einfahrt) ist jetzt erstmal der Platz für den Rettungswagen. Hier wird noch neu gebaut.	kw

Standort Taufkirchen: Die Garage der Helfer vor Ort bei der Feuerwehr Taufkirchen (rechte Einfahrt) ist jetzt erstmal der Platz für den Rettungswagen. Hier wird noch neu gebaut. kw

Erding/Landkreis Erding · Das Rettungswesen des Landkreises Erding ist jetzt neu organisiert. Mit Eröffnung der Rettungswache in Langenpreising ist die Umstrukturierung, die für einigen Wirbel und auch so manchen Ärger gesorgt hat, abgeschlossen.

Landrat Martin Bayerstorfer, zugleich Vorsitzender des Rettungszweckverbandes, hat ausgerechnet dort, wo er den geringsten Erklärungsbedarf hatte, nämlich in Langenpreising, doch noch einmal weit ausgeholt und an die Gutachten erinnert, die dazu geführt haben, dass die Rettungswache Holzland in Steinkirchen aufgelöst worden ist. Dabei konnte er doch noch etwas vortragen, was für den einen oder anderen neu ist: Die neue Autobahn A94 im Osten des Landkreises verschiebt Einsatzschwerpunkte. Dadurch haben andere Teile des Kreisgebietes nicht mehr in der vorgeschriebenen Hilfsfrist von zehn Minuten versorgt werden können. So sei eben in Taufkirchen eine komplett neue Rettungswache installiert worden, was er einen »gewaltigen Schritt nach vorn« nannte. Derzeit sind die Retter noch in der Halle untergebracht, wo bislang die »Helfer vor Ort« standen.

Bayerstorfer kündigte einen Neubau in Taufkirchen an. Bei der Ausschreibung habe sich hier das Rote Kreuz durchgesetzt, sagte er auf Nachfrage weiter. Auch in Langenpreising müssen sich die Ersthelfer teilweise noch mit Provisorien abfinden: Die Unterkünfte und Ruheräume sind noch nicht fertig. An die bestehende Halle, wo die Firma Deimel an der Landshuter Straße einmal eine Schmiede untergebracht hatte, wird noch angebaut, die Fundamente für diese Erweiterung sind bereits fertig. In den nächsten Wochen könnte der Container, der den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern derzeit noch dient, wieder abgezogen werden.

In Langenpreising waren es die Johanniter, die sich in der Ausschreibung durchsetzten. Sie sind mit sieben Hauptamtlichen vor Ort, und die ersten Zahlen sprechen für sich: Fünf Einsätze pro Tag belegen nach Darstellung Bayerstorfers die Richtigkeit der getroffenen Entscheidungen. In Langenpreising sind von der Feuerwehr die »First Responder« aktiv, die bisher teilweise signifikante Zeitvorteile gegenüber dem Rettungsdienst hätten herausfahren können. Sie werden durch die Rettungswache nicht etwa überflüssig, wie alle Seiten betonten. Das liege nicht zuletzt an dem Einsatzgebiet der First Responder, das bis Erding reichen kann, wenn wirklich Not am Mann ist. Genau das aber sei schon öfter vorgekommen. Die Freiwilligen der Feuerwehren bleiben also unverzichtbar.

Bürgermeister Peter Deimel nutzte die Gelegenheit des offiziellen Empfangs durch die Gemeinde, ein wirklich passendes Geschenk vorbeizubringen: Kaffee für die, die immer hellwach bleiben müssen. Das kam ausgezeichnet an. Allerdings war das ganze eher ein inoffizieller Termin, das Einweihungsfest kommt erst noch, wenn alles fertig ist.

Ein Dank der Offiziellen ging an die Familie Deimel, die den Raum und das Gelände bereitgestellt hat. Die Suche nach einem geeigneten Standort sei nicht ganz einfach gewesen, denn wie in Taufkirchen mussten an den Stellplatz für den Rettungswagen einige Anforderungen gestellt werden wie etwa die einer guten Verkehrsanbindung. Die ist aktuell in Taufkirchen unmittelbar an der Ortsdurchfahrt genau so gegeben wie in Langenpreising in der Nähe zum Autobahn-Zubringer zur A92. kw

Artikel vom 12.06.2015
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