Ins Franzosenviertel

Führung mit dem Verein »Freunde Haidhausens«

Haidhausen · »Vom Ostbahnhof ins Franzosenviertel und nach Alt-Haidhausen – Von Spekulanten und Ordensfrauen, von Kometenforschern und Taglöhnern«, so heißt die Stadtteilführung, die Johann Baier vom Verein »Freunde Haidhausens« am 13. Juni anbietet.

Treffpunkt ist um 10 Uhr bei der Brunnenanlage auf dem Orleansplatz. Anmeldung ist nicht erforderlich. Auf der Tour soll die Entstehung des dritten Stadterweiterungsgebietes Münchens im 19. Jahrhundert erläutert werden. Anhand von alten Bildern, Graphiken und historischen Karten wird das Typische dieses zweiten reinen Mietshausviertels der Stadt aufgezeigt. In dem Ensemble »Ostbahnhofviertel« (besser bekannt als Franzosenviertel), entstanden im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts, trifft man auf eine große Zahl prächtiger Hausfassaden in historisierenden Baustilen, die oftmals unter Denkmalschutz stehen. Welcher Zusammenhang zwischen der Entstehung des Ostbahnhofs und den Grundstücksspekulationen besteht, wird auf der Tour ebenfalls ein interessantes Thema sein.

Ohne Lehm tat’s München net geb’n

Die Wörthstraße als Mittelachse eines symmetrischen Straßen- und Platzsystems führt auf die Spur des deutsch-französischen Verhältnisses der vergangenen Jahrhunderte, es geht auch um die Errichtung des Friedensengels und die Entstehung bedeutender sozialer Einrichtungen. In der Elsässer Straße mit Häusern auch aus der Zeit des Jugendstils werden Probleme der Stadtentwicklung um die Wende vom 19. zum 20. Jahhundert angesprochen.

An der Nahtstelle zwischen Franzosenviertel und Alt-Haidhausen wird die Geschichte des ehemaligen Schlossgeländes der Grafen von Preysing-Hohenaschau und damit ein interessantes Kapitel der Sozialgeschichte des Viertels berührt. Endpunkt der Tour ist die alte Haidhauser Dorfkirche, die von vier Bauernhöfen umgeben war und wo heute noch knapp 200 Jahre alte Herbergsanwesen zu finden sind. Hier beginnt an einem deutlich sichtbaren Geländesprung die für die Entwicklung Münchens so bedeutsame Lehmzunge, die seit dem Mittelalter wegen ihres wertvollen Rohstoffes für die Ziegelherstellung ausgebeutet wurde: »Ohne Lehm tat's München net geb'n« war ein Spruch im Jubiläumsjahr 2008, als 850 Jahre München und 1200 Jahre Haidhausen gefeiert wurden.

Artikel vom 02.06.2015
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