Münchner Samstagsblatt-Redakteur Carsten Clever-Rott über »den Unparteiischen«

So seh ich das! Dem Urteil anderer vertrauen

Es ist ein ganz typisches Verhalten. Fehler nicht zu sehen oder von sich zu weisen, wer tut das nicht? War das ein Foulspiel vor dem Tor oder nicht? Der eine sagt so, der andere so, immer zum eigenen Vorteil. Klar, die Spieler müssen es nicht selbst entscheiden und dürfen, ja müssen parteiisch sein.

Dann fällt der Schiedsrichter sein Urteil mit den dazugehörigen Konsequenzen. Eins ist klar: Einer der beiden betroffenen Spieler ist sauer.

Im Straßenverkehr ist der Verkehrspsychologe der Schiedsrichter. Er beurteilt die Situation und die Persönlichkeit und leitet daraus sein Gutachten ab. Dafür hat er mehr Zeit als der Fußball-Schiedsrichter. Aber er hat keinen Spielraum für Fehler. Man darf davon ausgehen, dass die Prognose dieses Schiedsrichters mit hoher Wahrscheinlichkeit zutrifft. Der Mensch als solcher ist nämlich berechenbar. Aber dazu gehört auch die Annahme, dass man sich ändern kann. Sonst wäre eine MPU völlig überflüssig. Wer ehrlich zu sich selbst ist, kommt weiter.
So seh ich das.

Artikel vom 22.05.2015
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