Friedrich Wetter seit 30 Jahren Kardinal

München · Ehemaliger Münchner Erzbischof feiert Jahrestag mit Festgottesdienst

Friedrich Wetter wurde am 25. Mai 1985 in den Kardinalsstand erhoben.	Archiv/ks

Friedrich Wetter wurde am 25. Mai 1985 in den Kardinalsstand erhoben. Archiv/ks

München · Kardinal Friedrich Wetter, emeritierter Erzbischof von München und Freising, begeht am Montag, 25. Mai, den dreißigsten Jahrestag seiner Aufnahme in das Kardinalskollegium. Aus diesem Anlass feiert er um 10 Uhr im Münchner Liebfrauendom einen Festgottesdienst.

Das Vokalensemble der Dommusik, das Domorchester und Solisten gestalten den Gottesdienst musikalisch unter anderem mit der Missa brevis in D-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart. Am 25. Mai 1985 war Wetter, der die Erzdiözese von 1982 bis 2008 leitete, durch Papst Johannes Paul II. in Rom zum Kardinal erhoben worden. Als Titelkirche in Rom wurde ihm Santo Stefano Rotondo zugewiesen, die im fünften Jahrhundert erbaut wurde und dem ersten Märtyrer der Kirche, dem Heiligen Diakon Stephanus, geweiht ist. Die Kirche gehört zum Collegium Germanicum et Hungaricum, einem der ältesten Priesterseminare der Welt, das seit dem 16. Jahrhundert Diözesanpriester für den deutschsprachigen, ungarischen, kroatischen und slowenischen Raum ausbildet. Der am 20. Februar 1928 in Landau in der Pfalz geborene Wetter wurde am 10. Oktober 1953 in Rom, wo er Theologie studiert hatte, zum Priester geweiht. Wetter wurde 1965 habilitiert und war als Professor für Fundamentaltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Eichstätt und als Professor für Dogmatik an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Mainz tätig. 1968 wurde er zum Bischof von Speyer ernannt, 1982 zum Erzbischof von München und Freising. Für die Zeit von 2007 bis 2008 bestellte ihn Papst Benedikt XVI. zum Apostolischen Administrator der Erzdiözese München und Freising. Während seiner Zeit als Erzbischof von München und Freising war Wetter auch Vorsitzender der Freisinger Bischofskonferenz. Von 1981 bis 2008 war er zudem Vorsitzender der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz.

Als Erzbischof setzte er sich für den Bau der neuen Münchner Synagoge ein

Eines seiner Anliegen in seiner Zeit als Erzbischof von München und Freising war die Erneuerung und Weiterentwicklung der Seelsorge im Erzbistum. Klerus wie Laien brachte Wetter vor allem eine aktive Mitsorge und Mitverantwortung für die Weitergabe des christlichen Glaubens an die kommenden Generationen nahe. Insbesondere wirkte er für eine würdige Feier des Gottesdienstes und für ein nachhaltiges caritatives Engagement. Wetter engagierte sich auch für die Ökumene und setzte sich für den Bau der neuen Münchner Synagoge mit Gemeindezentrum am Jakobsplatz ein. Besonders verbunden war er auch mit dem Dom zu Freising, der in seiner Amtszeit zur Konkathedrale des Erzbistums erhoben und grundlegend saniert wurde. Seit seiner Emeritierung ist Wetter weiterhin bei Gottesdiensten, Firmungen und verschiedenen Veranstaltungen in der Erzdiözese aktiv. 2008 erhielt er die Goldene Ehrenmünze der Stadt München. 2010 ernannte ihn die Stadt Freising zum Ehrenbürger. Wetter wurde von der Bundesrepublik Deutschland mit dem Bundesverdienstkreuz mit Stern und mit Schulterband geehrt. Er ist Träger des Bayerischen Verdienstordens und der Verfassungsmedaille in Gold.

gob

Artikel vom 21.05.2015
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